Ältere Patienten leiden häufiger an arzneimittelbezogenen Problemen wie Neben- oder Wechselwirkungen. Mit dem Alter verändert sich die Verarbeitung von Medikamenten durch den Körper und damit deren Wirkungen. Beispielsweise sind bei älteren Frauen mit einem niedrigen Körpergewicht Überdosierungen leicht möglich. Einige Arzneimittel wie Digitalis-Glykoside gegen Herzschwäche, Betablocker und wasserausschwemmende Medikamente gegen Herzkrankheiten oder Tabletten gegen Diabetes führen bei Patienten über 70 Jahren häufiger zu Nebenwirkungen als bei jüngeren Menschen. Werden mehrere Arzneimittel gleichzeitig eingenommen, sind Wechselwirkungen kaum vermeidbar.

Wie schwerwiegend ein arzneimittelbezogenes Problem ist und wie es vermieden werden kann, hängt besonders bei älteren Patienten vom Einzelfall ab. „Bei der Beurteilung des einzelnen Patienten können Datenbanken den Apotheker unterstützen, aber niemals das Gespräch ersetzen. Bei älteren Patienten mit mehreren Krankheiten sollte die Auswahl und die Dosierung aller Medikamente auf den individuellen Patienten abgestimmt sein“, so Magdalene Linz, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Viele Wechselwirkungen lassen sich verhindern oder abmildern. Linz: „Deshalb fordere ich besonders ältere Patienten auf, sich in eine Hausapotheke einzuschreiben. Nur wenn alle Medikamente einschließlich der Selbstmedikation erfasst sind, kann der Apotheker alle relevanten Wechselwirkungen erkennen und in Absprache mit dem Arzt die richtigen Maßnahmen ableiten.“ Zusätzlich sollte die Medikation regelmäßig überprüft werden.

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