Patienten können unseriöse Internetapotheken nicht immer zuverlässig erkennen. „Mit krimineller Energie kann man relativ leicht eine täuschend echte Internetapotheke aufbauen. Viele Sicherheitsanforderungen wie das Impressum oder Qualitätssiegel lassen sich leicht fälschen“, sagte Professor Harald Schweim, Professor für „Regulatory Drug Affairs“ an der Universität Bonn und ehemaliger Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), heute auf dem Hauptstadtkongress Medizin. Um zu zeigen, wie leicht sich eine Internetapotheke fälschen lässt, hat Schweim zu Demonstrationszwecken selbst einen Internetauftritt ohne die erforderlichen Genehmigungen nachgebaut. Testpersonen beurteilten die Fälschung als echt und hätten bei dieser Internetapotheke Medikamente bestellt. Schweim: „Patienten können nicht sicher beurteilen, ob eine Internetapotheke seriös ist oder nicht.“ Wer im Internet Arzneimittel bestellt, ist nicht vor Fälschungen geschützt. Nach Schätzungen des Bundeskriminalamts sind bis zu 50 Prozent der Arzneimittel, die via Internet vertrieben werden, gefälscht.

Arzneimittel aus deutschen Apotheken sind hingegen sicher. In Deutschland dürfen nur Apotheken mit behördlicher Erlaubnis Arzneimittel versenden. Etwa zehn Prozent der Apotheken haben eine solche Genehmigung, aber nur einzelne nutzen sie in nennenswertem Umfang.

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