Rückenerkrankungen und Rückenschmerzen gewinnen bei krankheitsbedingten Fehlzeiten zunehmend an Bedeutung. Sie haben mit 25,5 Prozent den höchsten Anteil am Krankenstand und verursachen mit einem jährlichen Bruttowertschöpfungsverlust von 15,5 Milliarden Euro enorme volkswirtschaftliche Kosten. Von 2006 auf 2007 haben sich die durch Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachten Fehlzeiten um zehn Prozent erhöht (2006 17,9 AU-Tage, 2007 19,7 AU-Tage). Das dokumentiert der jetzt vorliegende BARMER-Gesundheitsreport 2008. Die Zahl chronisch Rückenkranker steigt mit dem Alter sprunghaft an.

Zwischen 41 und 59 Jahren machen sie unter den Muskel-Skelett-Erkrankungen 60,2 Prozent der AU-Fälle aus. Bei Berufstätigen bis 29 Jahre sind es lediglich 5,1 Prozent. Zwischen 30 und 44 Jahren schnellt ihr Anteil bereits auf 22,5 Prozent. „Mit der demographischen Entwicklung werden Rückenerkrankungen in Unternehmen zukünftig noch bedeutsamer. Wir helfen gezielt, durch betriebliches Gesundheitsmanagement gesunde Arbeitsbedingungen zu schaffen und Rückenschmerzen in der Belegschaft vorzubeugen“, so Birgit Fischer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der BARMER. Die Versicherten der BARMER profitierten zudem von einer Reihe konkreter Präventionsangebote und einem Gesundheitscoaching, das künftig schon bei der ersten Krankschreibung wegen Rückenschmerzen ansetze. Für den Autor des Gesundheitsreports, Prof. Dr. Reiner Wieland von der Bergischen Universität Wuppertal, belegen die BARMER-Daten einmal mehr, dass Muskel-Skelett-Erkrankungen in den Mittelpunkt betrieblicher Gesundheitsförderung gehören.

Der BARMER-Gesundheitsreport analysiert das AU-Geschehen von 1,4 Millionen bei der BARMER versicherten Beschäftigten, die im Jahr 2007 in 2,73 Millionen Fällen krankheitsbedingt der Arbeit fernbleiben mussten. Der Krankenstand lag 2007 bei der BARMER durchschnittlich bei 3,7 Prozent und blieb damit gegenüber dem Vorjahr gleichbleibend niedrig. Die Erkrankungdauer lag im Mittel bei 13,5 Tagen (2006 13,6). Im Jahr 2007 entfielen von allen krankheitsbedingten Fehltagen auf Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems 23,5 Prozent, auf psychische und Verhaltensstörungen 15,8 Prozent, auf Erkrankungen der Atemwege 15,1 Prozent und auf Verletzungen und Vergiftungen 8,3 Prozent. Die durchschnittliche Erkrankungsdauer betrug für Krebserkrankungen 40,6 Tage, psychische und Verhaltensstörungen 35,3 Tage sowie für Muskel-Skelett-Erkrankungen, Krankheiten des Kreislaufsystems und Verletzungen und Vergiftungen jeweils 19,7 Tage.

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