Dies kann man „frei von der Leber“ weg behaupten – die Leber ist das wichtigste Stoffwechselorgan für den menschlichen Organismus. In ihrer Funktion als Klärwerk muss sie tagtäglich sowohl das abendliche Bierchen verkraften als auch die teilweise giftigen Stoffwechselabbauprodukte aus dem Darm sowie Medikamente und Umweltgifte. Das ca. 1,5 kg schwere Organ produziert wichtige Hormone, Vitamine und Enzyme und managt den Fett-, Zucker- und Eiweißstoffwechsel sowie den Säure-Basen-Haushalt und die Blutgerinnung.

Ständig müde? Die Leber ist das zentrale Organ des Energiehaushalts. Ist die Leber aber zu stark durch Entgiftungsprozesse belastet, leidet die Energieversorgung darunter. Im Extremfall ist dies jedem vertraut, der schon einmal einen „Kater“ gehabt hat.
Die Leber verzeiht viel, aber nicht alles. Nach Schätzungen der WHO gibt es in der Bundesrepublik etwa 3,5 Millionen Leberkranke. Davon ist nur ein Bruchteil in Behandlung, denn Lebererkrankungen bleiben oft lange unerkannt. Das Lebergewebe selbst schmerzt nicht. Erst wenn ausgeprägte Schwellungen auf das Nachbargewebe übergreifen, ist der Schaden spürbar.

Cholesterin – ein Fall für Leber und Galle
Leber- und Gallenfunktion steuern gemeinsam den Cholesterinhaushalt. Die Leber bildet spezielle Proteine, die Lipoproteine, mit denen das schlecht wasserlösliche Cholesterin im Blut transportiert werden kann. Darüber hinaus „entsorgt“ die Leber überschüssiges Cholesterin, indem sie es in Gallensäuren umwandelt, die über die Galle in den Darm ausgeschieden werden. Ist der Gallenfluss gestört, kann dies einerseits schmerzhafte Gallenentzündungen, -koliken und -steine sowie eine Erhöhung des Cholesterinspiegels verursachen. Erhöhte Cholesterinspiegel sind ein Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauferkrankungen, die in den westlichen Industrienationen immer noch die Todesursache Nr. 1 darstellen. Die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e.V. veranstaltet am 27. Juni zum sechsten Mal den Tag des Cholesterins, um durch bundesweite Aktionen und Aufklärungskampagnen auf diesen schwerwiegenden Risikofaktor aufmerksam zu machen.

Leberfreundlich leben

Ohne Zweifel ist Alkohol ein Leberfeind und die Leber dankt jedem einen maßvollen Umgang. Überraschenderweise ist das Genussgift nur für ein Viertel aller Leberprobleme verantwortlich. Neben Virusinfektionen und Medikamenten spielen die genetische Ausstattung und die Ernährung eine wesentliche Rolle. Zuviel Fett, Fleisch sowie hastiges Herunterschlingen der Nahrung sind für Leber und Galle Schwerstarbeit. Eine ballaststoffreiche Ernährung, reichlich Flüssigkeit, geregelte Mahlzeiten und ausreichend Bewegung tun nicht nur der Linie gut, sondern bringen den gesamten Stoffwechsel leichter in Schwung. Wer regelmäßig starke Medikamente wie z.B. Psychopharmaka einnimmt, sollte unbedingt seine Leberwerte im Auge behalten.

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