Mit Isoflavonen aus Rotklee-Extrakten lassen sich leichte bis moderate Wechseljahrsbeschwerden erfolgreich behandeln. Ihre Wirksamkeit bei Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Stimmungsschwankungen und anderen typischen Wechselbeschwerden ist bekannt. Unklar war bisher jedoch, ob diese Isoflavone Nebenwirkungen verursachen. Vor wenigen Wochen wurde nunmehr im renommierten medizinischen Fachjournal „Menopause International“ die weltweit erste Studie [1] veröffentlicht, in der sich die absolute Sicherheit und Verträglichkeit von Isoflavonen in einem Nahrungsergänzungsmittel (Promensil [2]) zeigt.

Die Wissenschafter verabreichten im Rahmen der dreijährigen randomisierten, doppelblinden und placebokontrollierten Pilot-Studie 401 gesunden Frauen im Alter von 35 bis 70 Jahren, die ein erhöhtes Risko hatten, an Brustkrebs zu erkranken, weil in ihren Familien bereits Brustkrebs aufgetreten war, einen 40 mg standardisierten Rotklee-Extrakt (Promensil). Die Teilnehmerinnen wurden alle 6 Monate klinisch untersucht und Blutproben zur biochemischen Analyse entnommen. Zusätzlich wurden sie jedes Jahr mammographiert, sowie die Knochendichte und bei postmenopausalen Frauen per transvaginalem Ultraschall die Dicke der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) gemessen (eine Verdickung des Endometriums würde auf einen Gebärmutterkrebs hinweisen). Die in der Studie verabreichten Rotklee-Isoflavone zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und haben eine östrogenähnliche Struktur, wirken jedoch ungleich sanfter und ohne Risiko.

Gynäkologe Professor Kubista zu den erfreulichen Studienergebnissen

Univ.-Prof. Dr. Ernst Kubista, Leiter der Klinischen Abteilung für Spezielle Gynäkologie der Universitätsklinik für Frauenheilkunde im AKH Wien unterstreicht die Bedeutung der neuen Studie:

„Diese jetzt vorliegende Untersuchung mit der derzeit größten Fallzahl und der längsten Beobachtungsdauer unter Verwendung einer standardisierten Präparation von Rotklee-Isoflavonen in Promensil konnte einen stimulatorischen Effekt sowohl auf das Brustdrüsengewebe als auch auf die Gebärmutterschleimhaut ausschließen. Die Verwendung dieser Tabletten mit 4 Isoflavonen aus Rotklee gewinnt daher an Wichtigkeit bei der Behandlung von Frauen mit Wechselbeschwerden.“

Nur Vorteile durch Isoflavone

Die positiven Ergebnisse der aktuellen Studie sind ein gewichtiger Grund dafür, dass noch mehr Frauen als bisher eine Hormonersatztherapie mit synthetischen Hormonen ablehnen und gegen ihre menopausale Beschwerden Rotklee-Isoflavone einnehmen werden. Diese jetzt auch wissenschaftlich abgesicherte pflanzliche Substitutionsmethode mit den sanften Phytoöstrogenen hat nur Vorteile. Unter anderem erhöhen Phytoöstrogene die Elastizität der Arterienwände, führen zu einer deutlichen Senkung von Triglyzeriden, LDL-Cholesterin und Gesamtcholesterin und erhalten die Knochen- und Herzgesundheit. Erfahrungsgemäß stellen sich nach etwa 8 bis 12 Wochen regelmäßiger Einnahme die ersten Therapierfolge ein, der Rotklee-Extrakt kann jedoch bedenkenlos über längere Zeit kurmäßig eingenommen werden.

[1] Die Studie: “Red clover isoflavones are safe and well tolerated in women with a family history of breast cancer”. Autoren: Powles, Trevor J.1; Howell, Anthony2; Evans, D. Gareth3; McCloskey, Eugene V4; Ashley, Sue5; Greenhalgh, Rosemary2; Affen, Jenny2; Flook, Lesley Ann6; Tidy, Alwynne6. Erschienen in Menopause International, Volume 14, Number 1, March 2008, pp. 6-12(7) (Herausgeber: Royal Society of Medicine Press).

Die Studienzentren: 1: Breast Unit, Parkside Oncology Clinic, Wimbledon, London, UK 2: Genesis Breast Cancer Prevention Centre, University Hospital of South Manchester, Wythenshawe, Manchester, UK 3: Regional Genetic Service, St Mary’s Hospital, Manchester, UK 4: Academic Unit of Bone Metabolism, University of Sheffield, Sheffield, UK 5: Research and Development, Royal Marsden Hospital, Sutton, Surrey, UK 6: Breast Unit, Royal Marsden Hospital, Sutton, Surrey, UK

[2] Promensil ist ein patentiertes Nahrungsergänzungsmittel des australischen Pharmaunternehmens Novogen, das seit langem in der Isoflavon-Forschung weltweit führend ist. Es ist in Österreich rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich.

ROTKLEE

Rotklee (Trifolii pratensis flos) ist eine wildwachsende und ausdauernde Wiesenpflanze und eine häufig angesäte eiweißreiche Futterpflanze. Rotklee hat purpurfarbene kugelige Blütenköpfchen aus langröhrigen, nektarführenden Einzelblüten. Ihre wichtigsten Inhaltsstoffe sind die Isoflavone, darunter Genistein, Daidzein, Biochanin A und Formononetin, sowie ätherische Öle. Erste Erwähnung als Heilpflanze fand Rotklee schon im frühen Mittelalter bei Hildegard von Bingen. Seitdem haben sich einige volksmedizinische Anwendungen erhalten. Die Flavonoide in den frischen oder getrockneten Blüten wirken krampf- und schleimlösend und werden oft bei Atemwegserkrankungen und Keuchhusten verabreicht. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken aber auch günstig bei der Wundheilung und bei bei chronischen Hautkrankheiten und Schuppenflechte (Psoriasis). Seitdem bekannt ist, dass Östrogen an der Entstehung von Brustkrebs und anderen Krebsarten beteiligt ist bzw. ein durch eine Hormonsubstitutionstherapie langfristig erhöhter Spiegel an aktivem Östrogen die Bildung von Brustkrebs begünstigt, ersetzt die bewiesenermaßen risikolose Phytotherapie immer mehr die herkömmliche HRT.

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