Bereits in der Antike galt Blut als Träger der Lebenskraft: Griechen, Römer und Ägypter schrieben dem roten Saft mystische und heilende Kräfte zu. Auch in der deutschen Sprache ist die aus roten Blutkörperchen, weißen Blutzellen, Blutplättchen und Blutplasma bestehende Substanz sehr präsent: Zum Beispiel als Sprichwort („Blut ist dicker als Wasser“), Adelsbezeichnung („blaues Blut“), im Märchen vom Aschenputtel („Blut ist im Schuh“) oder Vorahnung („Das gibt böses Blut“). Und: Blut ist nicht nur für Vampire lebenswichtig. Als Spende rettet dieser ganz besondere Saft Menschenleben.

Dabei lässt sich der Wert des Spendens nicht hoch genug einschätzen. Der Grund: Nur der Körper selbst kann dieses flüssige Organ in seinen vielfältigen Funktionen bilden. Trotz intensiver Forschung ist es nicht gelungen, funktionsfähige Blutzellen künstlich zu entwickeln. Blut ist also durch nichts zu ersetzen! Andererseits wächst aufgrund des medizinischen Fortschritts der Bedarf an Blutkonserven beständig. Es zählt also jede Spende!

Wer darf spenden?

Grundsätzlich kann jeder gesunde (!) Mensch zwischen 18 und 68 Jahren – Mindestkörpergewicht 50 kg – spenden. Frauen dürfen viermal, Männer sechsmal innerhalb von 12 Monaten. Für Erstspender liegt die Altersgrenze bei 60 Jahren. Vor jeder Spende füllt der Spender einen Fragebogen zur gesundheitlichen Vorgeschichte aus. Anschließend misst ein Arzt Blutdruck und Puls und bespricht den Fragebogen. Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter bestimmt schließlich den Hämoglobinwert (roter Blutfarbstoff) und misst die Temperatur. Erst nach diesem gründlichen Check erfolgt die Spende von 500 ml. Wer zum ersten Mal spendet, muss einen gültigen Personalausweis vorlegen. Jeder Spender erhält einen Ausweis, in dem seine Blutgruppe eingetragen ist.

Blutspenden erhält die Gesundheit des Spenders

Neben dem guten Gefühl, geholfen zu haben, tut der Spender auch seiner Gesundheit etwas Gutes, denn jede Spende ist gleichbedeutend mit einem kostenlosen Gesundheits-Check. Allein durch Untersuchung und Arztgespräch lassen sich Krankheiten häufig früher erkennen. Zudem wird jede Spende auf Lebererkrankungen, Hepatitis B und C, AIDS sowie Syphilis untersucht.
Ergeben sich Auffälligkeiten, wird der Spender umgehend benachrichtigt. Auch die Blutgruppe wird aus jeder Probe bestimmt. Denn werden zwei Blutgruppen vermischt, die nicht zusammen passen, klumpt das Blut. Der Körper wehrt sich gegen die Eiweißsubstanzen, die er nicht kennt. Wer Blutgruppe A Rhesus-positiv (oder A+) hat, besitzt Eiweiß A und den positiven Nachweis für den Rhesusfaktor. Ob der Rhesusfaktor vorhanden ist, wird meist durch ein „+“ für „ist vorhanden“ und ein „-“ für „ist nicht vorhanden“ ausgedrückt. Wer Blutgruppe B Rhesus-positiv hat, besitzt Eiweiß B und ist Rhesus-positiv. Wer AB Rhesus-positiv hat, besitzt alle 3 Eiweiße. Bei Blutgruppe 0 Rhesus-negativ ist überhaupt kein Eiweiß vorhanden. Auf diese Weise setzen sich die verschiedenen Blutgruppen zusammen.

Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland spenden jährlich. Mehr als vier Millionen Blutkonserven werden pro Jahr übertragen. Dennoch drohen immer wieder Engpässe. So wird zum Beispiel allein für eine Herz-OP bis zu zehn Liter Blut benötigt. Statistisch gesehen wird das meiste Blut zur Behandlung von Krebspatienten gebraucht. Es folgen Herzerkrankungen, Magen- und Darmkrankheiten sowie Sport- und Verkehrsunfälle.

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