Wenn Allergiker Urlaub machen, haben sie häufig eines nicht: Ferien von ihrer Allergie. Wohin die Reise auch geplant ist, nach Süden, in die Berge oder an die See, ins Grüne im Naherholungsgebiet oder ins Exotische fernab, ihr Leiden folgt ihnen oder holt sie gar am Ferienort ein. Ganz am Anfang der Überlegungen für die nächste Urlaubsreise sollte darum für den Allergiker die Frage stehen: Will ich die Krankheit „vergessen“ und einfach dorthin fahren, wo es mir Spaß macht, wo ich etwas erleben kann? Oder tue ich auch im Ur-laub etwas für meine Gesundheit und suche mir ein Urlaubsziel aus, das meine Allergie abklingen und schwächer werden lässt, wo ich mich richtig erholen kann?

Im ersten Fall – Erlebnisurlaub – sollte die Wahl auf Gegenden und Jahreszeiten fal-len, die wenigstens eine Voraussetzung erfüllen: dass die vorhandene Allergie sich nicht verschlimmert. Im zweiten Fall – Erholungsurlaub – wählt der Allergiker gezielt einen Ferienort aus, an dem „sein“ Allergen kaum verbreitet ist und wo er seinen von der Krankheit in Mitleidenschaft gezogenen Organen – Haut, Nasen-Rachenraum, Atemwege oder Magen-Darm-Trakt – eine Verschnaufpause gönnen kann. Wichtig ist in beiden Fällen, bestimmte Orte und Zeiten zu bevorzugen, die von Allergenen eher frei sind.

Dschungeltouren in Thailand und Safaris in Kenia – solche Reiseziele kennen viele Allergiker und Asthmatiker höchstens vom sehnsüchtigen Blättern im Katalog. Aus Angst, dass es so weit entfernt vom sicheren Heim Probleme mit ihrer Erkrankung geben könnte, lassen sie oft die Finger von Fernreisen. Dabei spricht bei sorgfältiger Planung nichts gegen eine Tour in exotische Gebiete. Vorausgesetzt, der Allergiker ist gut informiert und weiß, wie er mit seiner Überempfindlichkeit umgehen muss. Der einzige Punkt ist, dass es nicht überall die gewohnte ärztliche Versorgung gibt und man unter Umständen Probleme hat, sich zu verständigen.

„Um solche Schwierigkeiten zu vermeiden, sollten sich Allergiker mit allen Medikamenten eindecken, die sie unterwegs brauchen könnten“, so Prof. Amon, Ärztlicher Direktor der Hautklinik PsoriSol in Hersbruck, bei Nürnberg. „Das gilt sowohl für Medizin, die auch zu Hause täglich eingenommen werden muss, als auch für Medikamente, die zur Behandlung eines allergischen Schocks im Ernstfall benötigt werden. Der Hautarzt bzw. Allergologe hilft dabei, das Vorsorgepaket richtig zu schnüren. Außerdem erklärt er, wie die Präparate richtig angewendet, transportiert und gelagert werden.“

Wer geschickt plant, kann als Allergiker von seinem Urlaub durchaus profitieren: Ide-al ist es zum Beispiel, als Pollenallergiker auf eine mediterrane Insel zu gehen, auf der im Sommer die Blütezeit bereits vorbei ist. Auf jeden Fall sollte – sofern für die jeweilige Urlaubsregion vorhanden – der Pollenflugkalender zu Rate gezogen werden. Allgemein gilt, dass Küstenregionen sowie das Hochgebirge für Allergiker gut geeignet sind.

Wer stark auf Tierhaare oder Milben reagiert, sollte sich zudem beim Veranstalter oder in der Ferienanlage erkundigen, ob in der Ferienwohnung vorher jemand mit Katze oder Hund gewohnt hat. Sonst kann der Urlaub schnell in der Arztpraxis enden.
„Oft verbessert sich der Gesundheitszustand von Allergikern schon in den ersten Urlaubstagen merklich. Doch auch wenn die Nase plötzlich nicht mehr läuft, sollte man nicht leichtsinnig werden: Es ist wichtig, die Medikamente wie gewohnt weiter einzu-nehmen. Ansonsten kann sich vor allem bei Asthmatikern der Zustand plötzlich drastisch verschlechtern“, so Amon.

Ähnlich sieht es beim Thema Essen aus: Experimente können schlimme Folgen ha-ben – was Nahrungsmittelallergikern schon daheim Probleme bereitet, wird es auch in den Tropen tun. „Besondere Vorsicht ist bei rohem Fisch, Krustentieren, nicht ge-nau identifizierbaren gemischten Speisen sowie bei einheimischen Gewürzen angebracht.

Abgesehen von diesen individuellen Vorsichtsmaßnahmen sollte sich aber niemand seinen gesamten Urlaub von seiner Allergie diktieren lassen. “ Die wenigsten Allergien sind lebensbedrohlich. Sie können jedoch eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität darstellen „, sagt Prof. Amon.

„Um Komplikationen in schwerwiegenden Fällen, etwa bei Arzneimittelunverträglichkeiten, zu vermeiden, empfiehlt es sich, den Allergiepass in die jeweilige Landessprache übersetzen und bereits erprobte Alternativ-Therapien eintragen zu lassen. Ein entsprechender Service wird oft an Konsulaten und Tropeninstituten angeboten.“, als Tip zum Schluß vom Fachmann.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an PsoriSol Fachklinik für Dermato-logie und Allergologie, Akutkrankenhaus, Mühlstraße 31, D – 91217 Hersbruck bei Nürnberg

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