Das Vitamin C ist wohl das bekannteste Vitamin, von dem wir auch mit Abstand die grösste Tagesmenge benötigen (75-150 Milligramm). Wie alle anderen Vitamine auch, kann der Mensch das Vitamin C nicht selber, durch den eigenen Körper, herstellen. Eine Zufuhr über die Nahrung ist deshalb für den Menschen lebensnotwendig. 1932 benannten die amerikanischen Forscher Waugh und King den von ihnen aus Zitronensaft isolierten Stoff als „Vitamin C“. 1933 wurde Vitamin C zum ersten Mal von dem Engländer H. C. Haworth und dem Schweizer T. Reichstein synthetisiert, nachdem die Struktur des Vitamin C´s geklärt war. So weist die Struktur Ähnlichkeiten zu den Kohlenhydraten auf. Vitamin C besitzt jedoch im Gegensatz zu den Kohlenhydraten saure Eigenschaften.

Während Pflanzen und die meisten Tiere ihren Vitamin C-Bedarf durch Eigenproduktion decken können, haben der Mensch gemeinsam mit Schimpansen und Meerschweinchen diese Fähigkeit während der Evolution verloren. Es gibt Pflanzen, die synthetisieren mehr als 10 Gramm Vitamin C pro Kilogramm Frischgewicht. In Lebensmittel tierischen Ursprungs ist der Gehalt an Vitamin C vergleichsweise gering.

In der Literatur schwanken die Werte über den Vitamin C-Gehalt von Pflanzen und Tieren stark. Die Gründe dafür sind unterschiedliche Herkunft, verschiedene Reifegrade sowie verschiedene Sorten einer Obst- bzw. Gemüseart. So enthalten Acerolabeeren 1550 mg, Hagebutten 1250 mg und Sanddornbeeren 450 mg Vitamin C bezogen auf 100 Gramm rohe Frischsubstanz und stehen bei den Früchten an der Spitze der Vitamin C-Lieferanten. Bei Gemüsen und Salaten gehören rote Paprikaschoten mit 180 mg, Petersilie mit 166 mg und Grünkohl zusammen mit gelben und grünen Paprikaschoten mit jeweils 140 mg Vitamin C zu den Vitamin C- reichsten Sorten. Bei Fleisch muß man dann schon zu den Innereien greifen, um noch nennenswerte Mengen Vitamin C aufnehmen zu können.

Relativ neu auf dem europäischen Markt sind die aus Nordamerika stammenden Cranberries (Vaccinium macrocarpon). Sie sind mit unseren Preiselbeeren verwandt und besitzen neben reichlich Vitamin C (maximal 38 mg pro 100 g Frischgewicht) einen hohen Gehalt an Antioxidantien und „Sekundären Pflanzenstoffen“.

Die Berberitze (Berberis vulgaris) wird auch als Sauerdorn bezeichnet. Obwohl sie bei uns heimisch ist und früher zu Großmutters Zeiten in der Küche verwendet wurde, gehört sie heutzutage zu den Unbekannten unter den Trockenfrüchten. Die Früchte stammen aus Ländern, wie z. B. Iran und aus Wildsammlungen. Essen sollte man die Berberitze nur getrocknet. Neben viel Vitamin C (160 mg pro 100 g Frischgewicht, dreimal soviel Vitamin C wie Zitronen) enthalten die Früchte verschiedene Zucker- und Ballaststoffe, zahlreiche Fettsäuren, Zitronensäure, Apfelsäure und weitere gesunde Säuren sowie „Sekundäre Pflanzenstoffe“, Flavone, Steroide und Anthocyane, Mineralstoffe, Spurenelemente und Enzyme.

Eine weitere Besonderheit sind die aus den Amazonas stammenden Camu Camu-Beeren, die mehr Vitamin C enthalten als Acerola-Kirschen. Sie gehören zu den Vitamin C reichsten Früchten der Erde und enthalten 20 – 50 % natürliches Vitamin C. Sie stammen aus den Regenwäldern des Amazonas und werden dort von den Einheimischen gesammelt. Während Cranberries inzwischen im allgemeinen Lebensmittelhandel erhältlich sind, werden die Camu Camu-Beeren nur von Spezialversendern und/oder vereinzelt in Reformhäusern und Naturkostläden angeboten.

Die Aufgaben von Vitamin C im Körper sind sehr vielfältig und für viele Menschen weitgehend unbekannt. So kann der Körper nur in Anwesenheit von Vitamin C sein Kollagen herstellen.

Weiter ist Vitamin C ein hochwirksames Antioxidans im wässrigen Milieu unseres Körpers, das mit den freien Radikalen reagiert und diese unschädlich macht. Darüberhinaus bewahrt Vitamin C andere Vitamine, wie bestimmte B-Vitamine, Vitamin A und E, vor der Oxidation.

Aufgrund seiner chemischen Struktur begünstigt Vitamin C die Ausscheidung von Schwermetall-Ionen, wodurch die Aufnahme der Schwermetalle durch den Dünndarm verhindert wird. Gleichzeitig ist Ascorbinsäure, wie Vitamin C auch genannt wird, für den Eisentransport im Blut und eine ausreichende Zellversorgung mit Sauerstoff verantwortlich.

Vitamin C ist Reaktionspartner bei der Bildung von Adrenalin und Noradrenalin aus der Aminosäure Tyrosin. Dabei entsteht als Synthesevorstufe bei der Adrenalinherstellung das Dopamin, ebenfalls ein wichtiges Hormon. Gestresste Menschen haben somit einen erhöhten Bedarf an Vitamin C!

Die beiden Coenzyme NADH und NADPH sind an der Herstellung von wichtigen Neurohormonen aus Aminosäuren, wie z. B. Serotin, aus Aminosäuren, beteidigt. Vitamin C sorgt für die Regeneration dieser beiden Coenzyme.
Vitamin C macht krebserregenden Stoffen, wie z. B. Nitrate, Nitrite und Nitrosamine, unschädlich und bremst das Wachstum verschiedener Tumore.

Des weiteren sind Fress- und Killerzellen des Immunsystems auf die Zufuhr von Vitamin C angewiesen, damit sie schlagkräftig auf Krankheitserreger aller Art reagieren können. So liegt der Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen bei Krebskranken deutlich über dem eines gesunden Menschen.

Quelle: Dr. Heike Jürgens
www.topfruechte.de

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