Die Ausgaben für Arzneimittel sind nach Angaben der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) im September 2008 im Vergleich zum Vorjahresmonat wieder deutlich gestiegen: Die Nettokosten betrugen fast 54 Millionen Euro gegenüber 48 Millionen Euro im Vorjahr. Das entspricht einer Kostensteigerung um 11,6 Prozent je Mitglied. Vor allem der Anstieg der abgegebenen Mengen um 6,6 Prozent hat die Kosten in die Höhe schnellen lassen. Aber auch die seit langem von der KKH kritisierten teuren Originalpräparate belasten die Ausgabenseite immer mehr. Insgesamt haben die Versicherten der KKH im dritten Quartal 2008 Arzneimittel im Wert von mehr als 186 Millionen Euro erhalten. Auf die gesetzliche Krankenversicherung kommen in 2008 damit Mehrausgaben von über 2 Milliarden Euro zu.

„Wenn die Ausgaben für Arzneien weiter in diesem Tempo steigen“, warnt Ingo Kailuweit, Vorstandsvorsitzender der KKH, „drohen für 2009 höhere Kosten, als im Einheitsbeitragssatz von 15,5 Prozent einkalkuliert sind.“ Der KKH-Chef erneuert deshalb die Forderung nach ausgabensenkenden Sofortmaßnahmen, wie zum Beispiel einer Erhöhung des Herstellerrabattes auf Arzneimittel von derzeit 6 Prozent auf mindestens 12 Prozent. Damit könnten in der gesetzlichen Krankenversicherung 645 Millionen Euro eingespart werden.

Die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) ist Deutschlands viertgrößte bundesweite Krankenkasse mit rund zwei Millionen Versicherten. Sie gilt als Vorreiter für innovative Behandlungsmodelle in der gesetzlichen Krankenversicherung. Mehr als 4.300 Mitarbeiter bieten einen exzellenten Service, entwickeln zukunftsweisende Gesundheitsprogramme und unterstützen die Versicherten bei der Entwicklung gesundheitsfördernder Lebensstile. Das jährliche Haushaltsvolumen beträgt über vier Milliarden Euro. Hauptsitz der KKH ist Hannover.

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