Eine der Kehrseiten unserer hohen Lebenserwartung: Immer mehr alte Menschen bauen geistig so weit ab, dass sie ohne Hilfe, oft rund um die Uhr nicht leben können. Der Zeitpunkt jedoch, zu dem völlige Hilfsbedürftigkeit eintritt, kann weit hinaus geschoben werden. Dazu müssen aber Angehörige oder andere nahe Bezugspersonen früher als heute meist üblich, aktiv werden. „Oft sind bereits diverse Katastrophen passiert, bevor Hilfe in Anspruch genommen wird“, bedauert Professor Hans Gutzmann, Leiter der Klinik für Psychiatrie am Berliner Krankenhaus Hedwigshöhe und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gerontopsychiatrie- und Psychotherapie, in der „Apotheken Umschau“.

Der Umgang mit der Krankheit will und kann gelernt werden. Richtig angeleitet können Demente Schwächen ausgleichen und Restfähigkeiten nutzen. So gilt es, alte Interessen und Fertigkeiten möglichst lange zu erhalten. „Das motorische Lernen bleibt lange erhalten“, erklärt Gutzmann. Er rät Angehörigen dringend, frühzeitig Hilfe bei professionellen Helfern zu suchen. Diese können nicht nur bei der Betreuung anleiten, sondern  auch einen Teil der Pflege übernehmen. Allein scheitern oft auch bestens motivierte Angehörige an der großen Belastung.

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