Mehr als die Hälfte aller Patienten in Deutschland, die bereits eine Herzkrankheit haben und deshalb zur Vorbeugung („Sekundärprävention“) mindestens drei Monate einen Cholesterinsenker vom Typ der Statine genommen haben, erreichen nicht die geltenden LDL-Cholesterin-Zielwerte. Überhöhtes LDL gilt als ein wesentlicher Risikofaktor für Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall. Und nur bei 23 Prozent aller untersuchten Patienten sind alle drei Blutfettwerte – LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyceride – optimal eingestellt.

Das sind die Ergebnisse einer Untersuchung von 1255 Patienten in Deutschland („Dislipidemia International Survey – Germany“; DYSIS-G), die im Rahmen einer gesamteuropäischen Studie durchgeführt wurde. Die Untersuchung des Instituts für Herzinfarktforschung Ludwigshafen an der Universität Heidelberg (Studienleiter Prof. Dr. Anselm Gitt) wurde auf der 32. Herbsttagung der DGK und der 19. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie (9.-11. Oktober in Hamburg) vorgestellt.

Die Auswertung der Daten von Patienten in Sekundärprävention im Vergleich zu den geltenden Behandlungsrichtlinien im Detail: 52,7 Prozent erreichen den LDL-Zielwert von weniger als 100 Milligramm/Deziliter nicht, 33,1 Prozent erreichen den Triglycerid-Richtwert von weniger als 150 Milligramm/Deziliter nicht, 30,9 Prozent erreichen nicht den Zielwert des gefäßschützenden HDL von mindestens 40 Milligramm/Deziliter bei Männern bzw. 50 Milligramm/Deziliter bei Frauen, und 36,8 Prozent erreichen nicht die Blutdruck-Zielwerte von weniger als 140/90 Milligramm Quecksilbersäule.

Alle drei Blutfettwerte zusammengenommen, sind in Deutschland 76,5 Prozent der Patienten in Sekundärprävention gemäß Behandlungsrichtlinien nicht optimal eingestellt, berücksichtigt man auch den Blutdruck, werden 83,6 Prozent nicht optimal behandelt, berichten das Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Kardiologie

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