„Jede Selbstmedikation ohne ausführliche Beratung durch den Apotheker kann Risiken bergen“, warnte Apotheker Dr. Rolf-Günther Westhaus beim Gesundheitspresse-Seminar der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Denn die Einnahme rezeptfreier Medikamente kann möglicherweise Symptome schwerwiegender Erkrankungen verschleiern. So ist es zum Beispiel möglich, dass Durchfall das Symptom einer chronischen Darmerkrankung ist, die ärztlich behandelt werden muss.

Eine Selbstmedikation mit einem Medikament gegen Durchfall wäre in diesem Falle gesundheitsgefährdend. „Bei der Auswahl eines rezeptfreien Arzneimittels sollten sich Verbraucher deshalb immer von einem unabhängigen Apotheker beraten lassen. Je konkreter die Patienten um Rat fragen, desto genauer kann die Information sein“, so Westhaus. Der Apotheker kennt die Grenzen der Selbstmedikation und wird im Zweifelsfall an einen Arzt verweisen. Zudem birgt eine unkritische Einnahme von rezeptfreien Arzneimitteln auch die Gefahr einer Abhängigkeit, beispielsweise bei pflanzlichen Abführmitteln. Auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich, etwa zwischen Abführmitteln und Herzmedikamenten.

Das diesjährige Gesundheitspresse-Seminar für Journalisten der Verbraucher- und Servicemedien stand unter dem Motto: „Apotheker bewerten Selbstmedikation: Was ist für wen empfehlenswert – und was nicht?“ Bewertet wurden neben Arzneimitteln gegen Magen- und Verdauungsbeschwerden auch Medikamente gegen Schmerzen, Erkältungen und Venenerkrankungen.

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