Das erste deutsch-chinesische Symposium „New perspectives for systemic biomedicine”, das am 5. und 6. November 2008 in Berlin stattfindet, wird gemeinsam von dem Shanghai Center für systemische Biomedizin und Nano-Biomedizin der Jiao Tong Universität in Shanghai, den Berliner Biotechnologie-Unternehmen Invitek Gesellschaft für Biotechnik & Biodesign mbH und dem Klinomed Institut für angewandte Nanotechnologie und Nanomedizin GmbH, der BBB Management GmbH Campus Berlin-Buch in Kooperation mit den Partnern der Charité Universitätsmedizin Berlin, der Freien Universität Berlin und der GKSS in Teltow organisiert. Dabei sollen neue Erkenntnisse und gemeinsame Entwicklungen aus der Genomik, Metabonomik und Metagenomik sowie der Nanotechnologie zu neuen Ansätzen in der Entwicklung von Präventivstrategien metabolischer Erkrankungen zusammengeführt werden.

Zu diesem Zweck soll eine gemeinsame Plattform geschaffen werden, um neue Denkansätze und Herangehensweisen in der systemischen Betrachtung der Krankheitsprävention zu diskutieren und gemeinsam zu bearbeiten. Hierzu sollen in den kommenden zwei Jahren in Berlin und Shanghai gemeinsame Labore eingerichtet und betrieben werden.

Einer der vielversprechendsten konkreten Ansätze wird die Erforschung der Interaktion zwischen dem menschlichen Genom und dem menschlichem Mikrobiom sein. Die Beschaffenheit des Mikrobioms im Darm beeinflusst wesentlich sowohl die menschliche Gesundheit als auch verschiedene Krankheiten. Im Magen-Darm-Trakt bilden die Mikroorganismen beispielsweise Vitamine, stärken das Immunsystem, verhindern die Ansiedlung und Ausbreitung pathogener Bakterien und Pilze und sorgen für die Ausbildung einer gesunden Darmflora. Die Mikroflora spielt außerdem bei der Entwicklung verschiedener Krankheiten wie Adipositas, Diabetes, Leberverfettung, bei entzündlichen Darmerkrankungen und sogar bei Krebs eine bisher wenig beachtete und daher schlecht erforschte Rolle. Da die Zusammensetzung der Mikroflora des Darms variabel und gezielt beeinflussbar ist, wird man mit geeigneten Maßnahmen bestimmte Mischpopulationen krankheitsassoziierter Mikroorganismen, spezifisch diagnostizieren und durch harmlose, gesunderhaltende ersetzen könne.

Daher würde die Erforschung dieser Mikroflora nicht nur therapeutische Strategien für viele Krankheiten revolutionieren, sondern auch die Wirkungsfelder und die Produktivität der pharmazeutischen Industrie verbessern. Mit Hilfe der neuen „omics“ Technologien (Genomics, Proteomics, Metabonomics, Metagenomics) kann die mikrobiologische Ökologie des Mikrobioms auf molekularer Ebene untersucht werden. Sie ermöglichen großangelegte Studien, um diagnostische Biomarker zur Bestimmung von Gesundheits- bzw. Krankheitsstatus zu entdecken. Man erhofft sich neue Ansätze für die Vorhersagbarkeit des Gesundheitsstatus und der Prädisposition für bestimmte Krankheiten, aber auch Strategien, wie das humane Mikrobiom zum Vorteil der menschlichen Gesundheit genutzt werden könnte.

Mehr Infos: www.invitek.de

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