Aus Anlass des Welt-Rheuma-Tages am 12. Oktober zieht die Deutsche Rheuma-Liga eine positive Bilanz des zurückliegenden Jahres. Wichtige Weichen seien zum Beispiel für eine bessere Diagnostik und Behandlung der Fibromyalgie gestellt. Die im Sommer unter Beteiligung von zwölf Fachgesellschaften fertig gestellte Leitlinie schaffe endlich Klarheit für Therapeuten und Patienten. „Wir hoffen, dass die Inhalte der Leitlinie nun in der Praxis auch berücksichtigt werden“, erklärt Christine Jakob, Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga Bundesverband. Fortschritte sieht der Verband zudem in der interdisziplinären Betreuung von Menschen, die an Autoimmunerkrankungen der Gefäße oder des Bindegewebes lebensbedrohlich erkranken. Jakob: „Die Anforderungen an Spezialambulanzen sind formuliert. Die ersten Krankenhäuser haben bereits Zulassungen erhalten.“

Weiterhin müssten jedoch große Anstrengungen unternommen werden, dass Patienten mit entzündlichen rheumatischen Erkrankungen rechtzeitig erkannt und in fachärztliche Behandlung gelangen. Die in diesem Jahr veröffentlichten Zahlen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie zeigen für die Rheumatoide Arthritis Fortschritte, aber immer noch dauert es über ein Jahr bis zur Diagnose. In dieser Zeit könnten Gelenke bereits zerstört werden, sagen die Experten. Aus Sicht der Rheuma-Liga sind Orthopäden und Allgemeinmediziner gefordert, schneller an internistische Rheumatologen zu überweisen.

Fünf bis sechs Millionen Menschen sind in Deutschland an Arthrose erkrankt. Für diese Betroffenen hat die Deutsche Rheuma-Liga eine zweijährige Kampagne durchgeführt. Zweitausend Apotheken beteiligen sich aktuell und verteilen Informationen. Der Gemeinsame Bundesausschuss berät derzeit über den Einsatz von Arthroskopie bei Arthrose. Jakob: „Da haben wir uns mit eingebracht. Viel zu viele Patienten werden operiert, ohne dass eine klare Indikation besteht.“

Aktionen der Landesverbände der Deutschen Rheuma-Liga finden zum Welt-Rheuma-Tag u.a. in Berlin sowie in Zusammenarbeit mit den Regionalen Rheumazentren in Greifswald, Heidelberg und Hannover statt. Bundesweit sind Großflächenplakate zur Arthrosekampagne zu sehen. In Nordrhein-Westfalen gibt es außerdem Infoscreens mit dem Plakatmotiv in U-Bahnstationen, Flughäfen und Bahnhöfen.

Beratung und kostenloses Informationsmaterial:
www.rheuma-liga.de und über die zentrale Rufnummer:
01804 – 60 00 00 (20 Cent pro Anruf aus dem Festnetz).

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