Innovationen sind der Motor Die forschenden Arzneimittelhersteller in Deutschland investierten 2007 nach Angaben ihres Verbandes (VFA) 4,52 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung neuer Wirkstoffe. Das Pharmaunternehmen Pfizer gab für seine Arzneimittelforschung weltweit im selben Jahr 8,1 Milliarden US-Dollar aus – nach eigenen Angaben mehr als jedes andere Unternehmen. Den Vorwurf, die Arzneimittelhersteller seien für Kostensteigerungen im Gesundheitswesen verantwortlich, weist Pfizer zurück: Im Jahr 2004 seien in Deutschland nur rund sechs Prozent aller Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherungen auf patentgeschützte Arzneimittel entfallen. Der Anteil der Hersteller dieser Präparate habe lediglich bei 4,6 Prozent der Gesamtausgaben gelegen. (Quelle: www.pfizer.com) Die Bedeutung von Innovationen diskutieren auf der Handelsblatt Jahrestagung Petra Danielsohn-Weil (Pfizer), Hartmut Schauerte (Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie), Dr. Dirk Reischig (Dr. Willmar Schwabe Pharmaceuticals) und Cornelia Yzer (VFA). Wie Hersteller ihre Produkte zeitnah auf den Markt bringen können und das Investitionsrisiko realistisch zu bewerten ist, wird ebenso thematisiert wie der Zukauf von externem Know-how als Alternative zur eigenen Entwicklung.

Auswirkungen des Gesundheitsfonds Der Gesundheitsfonds wird auch wenige Wochen vor der Einführung kontrovers diskutiert. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt bekräftigte, 167 Milliarden Euro reichten zur Finanzierung, immerhin seien das elf Milliarden Euro mehr, als in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Forderungen der Kassen nach mehr Geld für das erste Jahr wies sie zurück. Dr. Johannes Vöcking, Vorstandsvorsitzender der Barmer Ersatzkasse, plädierte für Korrekturen am Fonds. Die Sozialklausel bei den Zusatzbeiträgen könne einzelne gesetzliche Krankenkassen in die Unterfinanzierung treiben. (apotheke-adhoc, 29.10.2008) Wie nachhaltig die neue Finanzierungsform das Zusammenspiel zwischen Krankenkassen und Pharmaindustrie verändern wird, diskutiert Vöcking in seinem Vortrag sowie im Gespräch mit unter anderem Henning Wrogemann (AstraZeneca) und Prof. Dr. Herbert Rebscher (DAK).

Rabattverträge – Anforderungen an Pharmahersteller An der dritten AOK-Rabattrunde über 64 Wirkstoffe haben sich 114 Hersteller beteiligt. Die AOK habe bei der Ausschreibung alle vorangegangenen Beschwerden der Hersteller berücksichtigt, berichtete Dr. Christopher Hermann, Vorstands-Vize der AOK Baden-Württemberg, bei der Euroforum-Konferenz „Apothekenmarkt 2009“ im Oktober in Frankfurt. Dennoch erwarte er auch bei diesen Verhandlungen rechtliche Auseinandersetzungen. Auf der „Pharma 2009“ beschreibt er die Anforderungen an Pharmafirmen aus Kassensicht. Gemeinsam mit Peter Schmidt (Pro Generika), Michael Ewers (betapharm Arzneimittel) und Dr. Leonhard Hansen (KV Nordrhein) wird er zudem Gewinner und Verlierer im Kampf um Rabattverträge ausmachen.

Vertriebswege im Wandel Wie sehr sich die Vertriebswege im Arzneimittelmarkt derzeit verändern, verdeutlichten Jörg Wieczorek (Hermes Arzneimittel) auf der Euroforum-Konferenz: Die Mehrzahl der Pharmafirmen habe sich bereits auf Apothekenkooperationen eingestellt und ein Key-Account-Management eingerichtet. Klaus Gritschneder von Europa Apotheek Venlo stellte fest, dass zunehmend junge Leute seine Pick-up-Stationen in dm-Drogeriemärkten nutzten. Welche Vertriebswege und Geschäftsmodelle künftig am erfolgsreichsten sein werden, erörtern beide Experten auf der Jahrestagung „Pharma“ in einer Podiumsdiskussion. Weitere Teilnehmer der Gesprächsrunde sind Peter Feld (Johnson & Johnson), Heinz-Günter Wolf (ABDA) und Dr. Thomas Trümper (Andreae-Noris Zahn).

Auch die Rolle des Patienten und des Arztes sowie das Thema Transport und Logistik stehen auf der Agenda der Jahrestagung.

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