Ein Großteil der Knochenbrüche bei Kindern lässt sich einfacher behandeln als bei Erwachsenen. Denn Kinderknochen sind biegsam – wie junge Äste. Die Knochenhaut ist noch so elastisch, dass sie unter großem Druck nicht reißt, wohl aber der darunter liegende Knochenschaft.  Deshalb sprechen Ärzte auch von „Grünholz-Frakturen.“ Bei intakter Knochenhaut ist den Bruchstücken damit ein Weg vorgegeben, wie sie heilen sollen, erklärt Dr. Markus Keßler, Leiter der kindertraumatologischen Sprechstunde an der Kinderchirurgie des Uniklinikums Heidelberg im Apothekenmagazin „Baby und Familie“.

Erfahrene Kinderchirurgen können solche Brüche manchmal fühlen, sie müssen nicht einmal röntgen. Ein Gips, der den Arm ruhig stellt, genügt dann. Bei einem Kleinkind kann so ein Bruch nach zwei bis drei Wochen verheilt sein, bei einem Schulkind dauert dies schon bis zu fünf Wochen. Selbst bei Knochenfehlstellungen operieren Kinderchirurgen seltener als bei Erwachsenen, weil die Selbstheilungskräfte noch ernorm sind. Auch was anfangs in leichter Schiefstellung zusammengewachsen ist, wächst sich später aus. Schwieriger als bei Erwachsenen wird es allerdings, wenn Brüche die kindlichen Wachstumsfugen einbeziehen, denn in diesem Bereich spielt sich das Längenwachstum des Knochens ab. Im schlimmsten Fall verkürzt sich dann ein Knochen.

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