Ab sofort steht die Gräser-Impf-Tablette zur ursächlichen Heuschnupfentherapie auch für junge Patienten zur Verfügung. Das Medikament erhielt Ende November 2008 aufgrund positiver Studiendaten in allen EU-Ländern gleichzeitig die Zulassung für die Behandlung von Kindern ab fünf Jahren und Jugendlichen.

Die Ergebnisse der so genannten GT-12-Studie mit heuschnupfenkranken Kindern und Jugendlichen zeigten, dass die Allergie-Impfung mit einer Gräser-Impf-Tablette bei Kindern ebenso wirksam ist wie bei Erwachsenen. Die Kinder hatten deutlich weniger Allergiebeschwerden wie Niesen, Naselaufen und Augenjucken und sie benötigten weniger antiallergische Medikamente als eine Vergleichsgruppe. Außerdem erlebten die mit der Gräser-Impf-Tablette behandelten Kinder in der Pollensaison häufiger völlig beschwerdefreie Tage. Die Tabletten-Immuntherapie war sicher und gut verträglich. Nur zu Beginn der Behandlung trat oftmals leichter Juckreiz im Mund- und Rachenraum auf.

Die Gräser-Impf-Tablette enthält Allergene aus Wiesenlieschgras. Sie wird einmal täglich unter die Zunge gelegt und löst sich dort in wenigen Sekunden auf. Die Allergene werden von der Mundschleimhaut aufgenommen und wirken so auf das Immunsystem ein. In der Folge wird die Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber Allergieauslösern aus Gräser- oder Roggenpollen verringert. Das Therapieprinzip wird als spezifische Immuntherapie (SIT) oder Allergie-Impfung bezeichnet. Die SIT mit regelmäßigen Allergengaben in Form von Spritzen oder Tropfen ist als einzige Behandlung gegen die Ursache von Allergien bereits seit Jahrzehnten bewährt. Seit 2006 können Erwachsene in Deutschland ihren Heuschnupfen mit der ursächlich wirkenden Tablette behandeln. Die Gräser-Impf-Tablette wirkt wegen der engen botanischen Verwandtschaft vieler Süßgräser allgemein gegen Allergien aufgrund von Gräser- und Roggenpollen. Voraussetzung für die Therapie ist die sorgfältige Diagnose der Allergie bei einem Facharzt.

Für Kinder ist eine Pollenallergie besonders belastend. Sie leiden im Frühling und Sommer unter Schnupfen, Niesen und Augentränen und können nicht unbeschwert draußen spielen. Schulkindern macht dazu noch die durch Heuschnupfen stark beeinträchtige Konzentrationsfähigkeit zu schaffen. Eine Pollenallergie ist also nicht nur lästig, sondern kann die Schulnoten gefährden. „Etwa jedes dritte Kind mit Heuschnupfen entwickelt ein allergisches Asthma. Typische Symptome sind nächtlicher Husten in der Pollensaison, pfeifende Atmung und Anfälle von Atemnot“, gibt der Leiter der GT-12-Studie, Professor Dr. Albrecht Bufe aus Bochum, außerdem zu bedenken. Der Kinder- und Jugendarzt rät, Kinder mit Heuschnupfen frühzeitig mit einer SIT zu behandeln, um einen Etagenwechsel zum Asthma zu verhindern.

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