Verfeinerte Diagnosen, schonendere Operationen, raffinierte Medikamente – wie die Zeitschrift VITAL in ihrer aktuellen Ausgabe (1/09; EVT: 18. Dezember) berichtet, können viele Patienten im neuen Jahr von medizinischen Fortschritten profitieren. Insbesondere in der Krebstherapie hat sich viel getan. „Durch eine spezielle Vorbehandlung, etwa mit einer Chemotherapie, und einer Bestrahlung während des Eingriffs kann organerhaltender operiert werden“, erklärt Prof. Volker Schumpelick, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Ein 5 Zentimeter großer kugelförmiger Strahlenkopf ermöglicht die punktgenaue Bestrahlung der Wundhöhle während der Operation, wobei gesundes Gewebe geschont wird. Die Rückfallquote wird so erheblich gesenkt. Ein weiterer Erfolg versprechender Fortschritt liegt in der Ultraschall-Chirurgie, die bei Gebärmutterwucherungen bereits sehr gute Ergebnisse liefert.

Gleichzeitig sind auch die Vorsorgemöglichkeiten deutlich verbessert. So hilft ein neuartiger Bluttest zur Früherkennung von Brustkrebs vor allem Frauen vor den Wechseljahren und mit dichterem Brustgewebe. Gebärmutterkrebs ist ebenfalls durch eine neue Diagnosemethode im Frühstadium zu erkennen. Sie misst im Abstrich die unterschiedliche Wasserverteilung in gesunden und erkrankten Zellen. Gegen Darmkrebs wiederum lässt sich mit einem neu entwickelten Bio-Chip vorsorgen, der zwölf wichtige Tumormarker im Blut misst.

Gute Nachrichte auch für Herzpatienten: Aufwändige Herzkatheter-Checks zum Aufspüren von Durchblutungsstörungen werden in 70 Prozent der Fälle überflüssig. Ein strahlungsfreies bildgebendes Verfahren, das „Magnetfield Imaging System“, erspart mittlerweile den Eingriff. Erstaunlich zudem, dass die Forschung neue Wirkungsfelder für bewährte Medikamente findet. So hilft etwa ein erprobtes Medikament gegen Schuppenflechte zugleich bei Multipler Sklerose.

Auch für Alzheimer-Patienten gibt es neue Hoffnung: Eine Großstudie an 14 deutschen Universitäten prüft derzeit die Wirksamkeit eines Cholesterin-Senkers gegen die Krankheit. Hintergrund: Unter Alzheimer-Patienten gibt es auffällig wenige Menschen, die einen Cholesterin-Senker eingenommen haben.

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