OPC ist die Abkürzung für „oligomere Procyanidine“. OPC ist als natürliche Substanz in vielen Pflanzen, sowie in Rotwein, vorhanden. Seit Jahrhunderten sind deren Heilwirkungen bekannt, aber der Stoff selbst, auf den diese Wirkungen zurückgehen, wurde erst in den letzten 50 Jahren entdeckt und systematisch erforscht.

Prof. Jack Masquelier begann 1945 seine Forschungen über OPC. Als junger Student, der gerade an seiner Doktorarbeit saß, beschäftigte ihn die Frage, ob Erdnüsse nach Abtrennung des wertvollen Öls noch weitere essentiellen Nährstoffe enthalten. In Frankreich herrschte nach dem Krieg Hungersnot und Prof. Masquelier sollte durch seine Forschungsarbeit eine Möglichkeit finden, trotz Lebensmittelknappheit die Ernährung der Franzosen sicher zu stellen. Aus der Tierzucht war die Verfütterung von Erdnußextrakten bereits bekannt.Wie so häufig in der Wissenschaft entdeckte Prof. Masquelier durch Zufall das OPC:

Um den Rückstand, der nach der Extraktion des Öls übrig bleibt, auf Aminosäuren zu analysieren, musste er eine starke Säure einsetzen. Jedesmal, wenn er dies tat, verfärbte sich sein Reaktionsansatz rot! Ohne es zu wissen, verursachte er eine cyanidolische Reaktion. Masquelier forschte weiter und fand heraus, dass die Rotfärbung durch eine farblose Substanz verursacht wurde, die in der Erdnusshaut vorkam. Eine Substanz, die die Erdnuss selbst produzierte und sich anschließend in der Erdnusshaut konzentrierte. Masquelier fand schließlich heraus, dass OPC die Elastizität von Collagenstrukturen verbessert und damit auch die Kapillarresistenz des Gefäßsystems erhöht! Und zwar so stark, dass 1950 das erste auf OPC basierende Medikament auf dem französischen Markt erschien.

OPC findet sich nicht nur in den Rinden und Nadeln der Pinie, sondern auch in roten Beeren wie Johannisbeeren, Holunder und roten Weintrauben. OPC verfügt über ein hohes antioxidatives und damit zellschützendes Potential. Es wirkt dadurch stärker antioxidativ als die Vitamine selber, nämlich 18 mal stärker als Vitamin C und 50 mal stärker als Vitamin E. Eine Kombination mit Vitaminen ist ideal, weil dadurch die Wirkung der Vitamine potenziert wird. Durch Regenerationsprozesse im Körper werden die Vitamine A, C und E wieder neu aktiviert. So vermindert sich der Vitamin C – Bedarf um ein Zehntel. Linus Pauling hätte also statt 12 Gramm Vitamin C täglich nur 1,2 Gramm davon gebraucht. In der Literatur wird OPC auch gelegentlich als „Rostschutzmittel“ und/oder „Vitamin P“ bezeichnet.Antioxidative Stoffe reagieren mit den zellschädigenden Substanzen im Körper und machen sie unschädlich. Zu den wichtigsten Antioxidantien gehören Vitamin E (Tocopherol), Vitamin C (Ascorbinsäure), Selen, Beta-Carotin und OPC. Diese Stoffe beziehen wir hauptsächlich aus unserer Nahrung, weshalb eine gesunde Kost aus möglichst unbehandelten, aus kontrolliert biologischem Anbau stammenden Körnern und Früchten so wichtig ist. Gemeinsam ist allen Antioxidantien, dass sie die einfallenden Sauerstoffradikale abwehren und darüberhinaus weitere Schutzfunktionen ausüben. So stärkt Vitamin C das Immunsystem, Vitamin E das Herz, Polyphenole beugen Krebs vor und Beta-Carotin schützt die Haut. Eine herausragende Rolle spielt hierbei das OPC. Es ist besonders effektiv, weil es eine Reihe von Vorteilen neben den bereits oben erwähnten, in sich vereint.

Ein wesentlicher Vorteil des OPC´s ist es weiterhin, dass es, wie Vitamin C auch, aufgrund seiner geringen molekularen Größe die Bluthirnschranke passieren kann. So können auch die Gehirnzellen stabilisiert und gleichzeitig vor Oxidation geschützt werden. Parkinson, Alzheimer, Multiple Sklerose, Epilepsie und Senilität können dadurch verhindert und/oder verzögert werden.

OPC kommt in den Schalen und Kernen von vielen Früchten vor. In folgender im August 2004 veröffentlichten Liste der USDA (United States Department of Agricultur) enthalten die folgenden, beispielhaft ausgewählten Lebensmittel folgende OPC – Mengen (Milligramm(mg) pro 100 Gramm eßbare Anteile):

-Äpfel, Gala: 41,56 mg
-Bananen: 3,37 mg
-Waldheidelbeeren: 44,23 mg
-Kakaobohnen: 5689,05 mg, d. h. fast 6 Gramm!
-Möhren, roh: 0 mg
-Kirschen, süß: 17,26 mg
-Erdbeeren: 42,01 mg
-Apfelsaft, ungesüßt: 12,12 mg
-Traubensaft: 14,14 mg
-Rotwein (Tafelwein): 45,63 mg
-Bier: 2,03 mg

Auch folgende Lebensmittel, besonders die Schalen und Kerne sowie Kerngehäuse der unten genannten Früchte, enthalten hohe Mengen an OPC:

– Traubenkerne, insbesondere rote Traubensorten
– Traubenkernmehl
– Rotwein, deutlich weniger findet sich in Rotwein
– Rote Häutchen der Erdnüsse
– Kokosnüsse
– Wilde Brombeeren
– Hagebutten
– Knoblauch
– Äpfel

Der maximale OPC – Gehalt bei den Früchten wird bei voller Reife erreicht. Leider werden die Früchte häufig unreif geerntet, so dass die Früchte dann nur minimale Mengen an OPC enthalten. Durch das Nachreifen während des Transportes oder Lagerns kann dieses OPC – Defizit nicht ausgeglichen werden, weil eine tote Frucht kein OPC mehr bilden kann.

Da sich das OPC hauptsächlich in den Kernen von Früchten und in hoher Konzentration in den Kernen von Trauben befindet, kann durch den Verzehr von Traubenkernprodukten dieses Defizit ausgeglichen werden. Auch Produkte mit Kokosmehl enthalten OPC. Inzwischen gibt es im Handel zahlreiche Produkte mit Traubenkernmehl, die gut schmecken und sehr gesund sind. Fügen Sie Ihrem Müsli doch etwas Traubenkernmehl oder Mischungen von Traubenkernmehl mit anderen gesunden Mehlen oder getrockneten Früchten, wie z. B. Cranberries, hinzu. Backen Sie ein Brot mit Traubenkernmehl. Auch bei höheren Temperaturen um die 200 Grad Celcius wird das OPC im Traubenkernmehl nicht zerstört. Achten Sie darauf, dass das Traubenkernmehl schonend gewonnen wurde, bei niedrigen Temperaturen und ohne Einsatz von chemischen Lösungsmitteln. Auch das Traubenkernöl ist vom Fettsäurespektrum her wertvoll und geschmacklich ein Erlebnis, passend zur Gourmet – Küche.

Weitere Informationen: www.topfruechte.de

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