Der bayerische Gesundheitsminister Dr. Markus Söder begrüßt das geplante Verbot des Wirkstoffes ‚JWH-018‘ der Kräuterdroge ‚Spice‘ durch die Bundesregierung, fordert aber ein umfassendes Verbot aller Cannabis-ähnlichen Zusätze. Söder: ‚Nur einen einzelnen Wirkstoff zu verbieten greift zu kurz. Es gibt mindestens 30 weitere synthetische Zusatzstoffe, die Kräutermischungen beigegeben werden können, um Rauschzustände zu erzeugen.‘ Der Bund sei daher gefordert, ein Verbot solcher Substanzen im Betäubungsmittelgesetz möglichst umfassend zu regeln und zwar ohne nochmalige Verzögerung, so Söder.

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit hatte Ende Dezember das synthetische Cannabinoid ‚JWH-018‘ in Spice nachgewiesen. ‚Auch die synthetischen Cannabis-Wirkstoffe haben Abhängigkeitspotential, die Langzeitwirkungen sind nicht sicher bekannt‘, so Söder. Bayern hat daher Spicemischungen mit Cannabis-ähnlichen Zusätzen als bedenkliche Arzneimittel eingestuft. Der Handel ist damit nach Arzneimittelgesetz in Bayern ab sofort verboten.

Neue Modedrogen wie ‚Spice‘ zeigen laut Söder, wie wichtig ständige Wachsamkeit bei Partydrogen und eine umfassende Präventionsarbeit ist. So wird das vom bayerischen Gesundheitsministerium 1996 initiierte Beratungsprojekt ‚Mindzone‘ für das Projektjahr 2009 um das Thema ‚Kräuterdrogen‘ erweitert. ‚Mindzone‘ bietet am mobilen Infostand und direkt in der bayerischen Partyszene vertrauliche und kompetente Beratung sowie Informationen zu Partydrogen und Sucht an. ‚Unsere Berater suchen Jugendliche genau dort auf, wo sie ihre Freizeit verbringen und in Kontakt mit Drogen kommen könnten. Auf neue Trends können wir sofort reagieren‘, so Söder. Das Konzept geht auf: bei überwiegend nächtlichen Aktionen erreicht ‚Mindzone‘ in Bayern rund 70.000 Jugendliche und junge Erwachsene im Jahr. Das bayerische Gesundheitsministerium unterstützt das Projekt mit 220.000 Euro jährlich im Rahmen der Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern.

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