Mit dem Skalpell gegen starkes Übergewicht: Chirurgen verkleinern den Magen oder legen den Dünndarm teilweise still. Die Erfolge sind erstaunlich: Während etwa fünf von hundert Fettleibigen („Adipöse“) es schaffen, durch eine Lebensumstellung dauerhaft abzunehmen, verlieren Operierte durchschnittlich 60 Prozent ihres Übergewichts.

Noch überraschender aber, selbst für Experten: Häufig verschwindet auch ihr Typ-2-Diabetes, dessen Abhängigkeit von der Ernährung und Lebensweise besonders ausgeprägt ist. Geradezu verblüffend jedoch:  In diesen Fällen verschwindet der Diabetes oft schon bald nach der OP, wenn die Gewichtsabnahme noch unbedeutend ist, berichtet das Apothekenmagazin „Diabetiker Ratgeber“. Schon wird der Begriff „Stoffwechselchirurgie“ verwendet. „Inzwischen operieren wir adipöse Patienten klar mit dem Ziel, ihren Typ-2-Diabetes zu behandeln“, sagt Professor Rudolf Weiner, Chefarzt am Krankenhaus Frankfurt-Sachsenhausen. Er gilt europaweit als einer der führenden Experten auf diesem Gebiet. Skalpell gegen Übergewicht aber hat sich insgesamt in Deutschland noch nicht durchgesetzt. Hier werden jährlich gerade einmal rund 2000 extrem Übergewichtige operiert. In den USA waren es allein 2006 rund 250.000 Patienten. Befürworter sehen oft aber keinen anderen Ausweg, denn die Erfolge anderer Therapieansätze sind beklagenswert: „Extrem Übergewichtige Patienten sind im eigenen Körper gefangen“, bringt es ein Diabetologe auf den Punkt.

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