Obwohl die Zahl empfohlener Impfungen zugenommen hat, sind die Impfrisiken gesunken, berichtet das „HausArzt-Patientenmagazin“ in seiner aktuellen Ausgabe. So enthalten moderne Impfstoffe heute oft nur noch Bruchstücke der Erreger oder sogar nur deren Hülle, während früher beispielsweise bei der Keuchhusten-Impfung das ganze Bakterium gespritzt wurde. Auch die weit verbreitete Furcht, Impfungen könnten Allergien auslösen, sei nicht berechtigt, stellt der Mikrobiologe und Kinderarzt Prof. Burkhard Schneeweiß fest, der auch außerordentliches Mitglied der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft ist. Die frühere DDR führt er als Gegenbeispiel an: „Dort waren mehr als 90 Prozent der Kinder geimpft, aber es gab viel weniger Allergien“.

Auch werde das Immunsystem durch Impfen nicht überfordert, so der Experte weiter. Denn selbst Vielfach-Impfstoffe mit mehreren Antigenen stellen eine vergleichsweise geringe Belastung dar, angesichts der Vorgänge die sich in den ersten beiden Lebenswochen abspielen: Da werden Haut und Darm massiv mit Bakterien besiedelt und das kindliche Immunsystem muss auf einmal mit zig Milliarden fremden Antigenen fertig werden. „Das ist nötig, um das Immunsystem des Kindes anzustoßen“, sagt Schneeweiß.

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