Kinder brauchen Arzneimittel, die an das geringe Körpergewicht und andere Besonderheiten des kindlichen Organismus angepasst sind. Da industriell hergestellte Medikamente meist nicht in allen benötigten Dosierungen verfügbar sind, sind vom Apotheker individuell angefertigte Rezepturen in der Kinderheilkunde unersetzbar. Apotheker stellen für Kinder vor allem Kapseln und Säfte mit  wasserausschwemmenden Arzneistoffen (Diuretika), Blutdrucksenkern, Hormonen und Gerinnungshemmern her. Zusätzlich fertigen sie individuelle Dermatika, wie Salben oder Cremes. Säfte und andere Flüssigkeiten mit stark wirksamen Inhaltsstoffen sollten auf keinen Fall mit Tee- oder Esslöffeln abgemessen werden. Auch kleine Dosierbecher oder -löffel sind oft zu ungenau. Am besten geeignet sind Dosierspritzen, mit denen Eltern und Pflegekräfte auch kleine Mengen genau abmessen können. Diese Hilfsmittel gibt es in jeder Apotheke.

„Rezepturen sind für Kinder unersetzbar. Zudem hat die Rezeptur Vorbildcharakter für die gute Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Apothekern. Der Arzt bestimmt den Wirkstoff und die Dosierung. Die Hilfsstoffe der Rezeptur wählen Arzt und Apotheker gemeinsam aus, damit sie die medizinischen und technologischen Ansprüche erfüllt. Der Apotheker fertigt die Rezeptur an und gibt den Eltern soweit nötig auf das Alter abgestimmte Dosierungshilfen mit“, so Dr. Ulrich Krötsch, Präsident der Bundesapothekerkammer. Seit September 2008 gibt es bereits ein Modellprojekt zur Zusammenarbeit von Hautärzten und Apothekern im Bereich der Rezeptur. Um die hohe Qualität zu sichern, unterhalten die Apotheker ein Laboratorium, das Mustervorschriften für individuelle Rezepturen weiterentwickelt.

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