Ein neuer Bluttest bedeutet möglicherweise einen Durchbruch im Kampf gegen das gefährliche Hepatitis C-Virus. Das Verfahren ist bei gleicher Empfindlichkeit erheblich günstiger als gängige kommerzielle Tests. Erstmals haben so auch ärmere Länder die Chance, Blutkonserven flächendeckend und mit den bestmöglichen Methoden auf Hepatitis C-Viren zu untersuchen. Entwickelt wurde die Methode von Forschern der Universität Bonn und des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin in Hamburg. Die Arbeit erscheint am 10. Februar im Fachblatt PLoS Medicine.

170 Millionen Menschen weltweit haben sich bereits mit dem Hepatitis C-Virus infiziert. Oft verläuft die Erkrankung zunächst unbemerkt. Als Spätfolgen drohen jedoch Leberkrebs oder eine lebensgefährliche Leberzirrhose.

Eine der Haupt-Ansteckungsquellen sind infizierte Blutkonserven. In Europa oder den USA testet man daher sämtliche Blutspenden standardmäßig auf Hepatitis C-Viren. Ärmere Länder können sich das jedoch nicht leisten oder müssen auf ältere Tests zurückgreifen, die nicht empfindlich genug sind. Das neue Verfahren könnte das ändern: Es kostet weniger als ein Fünftel eines handelsüblichen Hepatitis C-Tests. Damit haben auch ärmere Länder erstmals die Chance, ihre Blutkonserven zu vergleichsweise geringen Kosten zu untersuchen. Das wäre ein wichtiger Durchbruch bei der Eindämmung der Krankheit; schließlich sind Transfusionen ein wesentlicher Verbreitungsweg.

Wie gut die neue Methode funktioniert, konnten die Forscher an knapp 600 Blutproben aus fünf verschiedenen Ländern zeigen. „Wir sind mindestens genauso empfindlich wie die beiden besten Standardverfahren“, betont der Bonner Virologe Professor Dr. Christian Drosten. In einem Brasilianischen Labor wurde der neue Bluttest bereits an 127 Patienten erprobt – mit hervorragendem Erfolg. In der aktuellen Veröffentlichung legen die Forscher sämtliche Details ihrer Methode offen.

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