Jeder vierte Mensch in Deutschland stirbt an Krebs. Ein wichtiger Bestandteil der Krebsbehandlung ist die Strahlentherapie, deren Grundstein bereits 1895 mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen gelegt wurde. Aus Anlass des Welt-Krebs-Tages am 4. Februar erklärt imedo mit fünf Fragen an Susanne Oberste-Beulmann die Strahlentherapie. Susanne Oberste-Beulmann ist Chefärztin der Strahlentherapie und Radioonkologie der Robert Janker Klinik in Bonn und Mitglied des imedo-Expertenbeirats.

imedo: Wie funktioniert Strahlentherapie?

Oberste-Beulmann: Heute bestrahlt der Radioonkologe mit hochenergetischer Röntgenstrahlung. Das sind Photonen, die auf Zellebene wirken. Sie bilden freie Radikale und schädigen die DNS.

imedo: Wie wird das gesunde Gewebe geschützt?

Oberste Beulmann: Die Strahlenmenge pro Tag wird auf viele Strahlungsfelder verteilt, so dass das umliegende gesunde Gewebe nur mit einem Bruchteil der Strahlung belastet wird, weil sich die Strahlungen im Zielgebiet fokussieren. Man kann sich das vorstellen wie ein Prisma. Die Strahlen werden in der Mitte gebündelt und treffen genau auf das Ziel.

imedo: Wie hoch sind die Heilungschancen?

Oberste-Beulmann: Das kann ich so leider nicht sagen. Das ist abhängig von der Krebsart. Es ist ein Unterschied, ob man einen Lymphknotenkrebs behandelt oder einen Lungenkrebs. Die Strahlentherapie ist einer der drei Säulen der Krebsbehandlung. Es gibt die Operation, die Chemotherapie und die Strahlentherapie. In der Krebsbehandlung sind in den meisten Fällen alle drei Optionen wichtig, um eine Heilung herbeizuführen.

imedo: Gibt es Alternativen zur Strahlentherapie?

Oberste-Beulmann: Bei fast allen Krebserkrankungen ist die Strahlentherapie ein wichtiger Bestandteil der gesamten Therapie. Es gibt auch keine Alternativen. Häufig erfolgt erst eine Operation, dann eine Kombination aus Chemo- und Strahlentherapie.

imedo: Welche Fortschritte zeigen sich auf dem Gebiet der Strahlentherapie?

Oberste-Beulmann: Die Geräte werden technisch immer besser. Tumore können hochpräzise bestrahlt werden, um das gesunde Gewebe zu schonen. Es ist nicht so wie bei der Chemotherpaie, dass es ständig Neuerungen gibt, es dauert eben doch relativ lange, neue Gerätetechniken zu entwickeln.

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