Weltweit pumpen Regierungen mehrere hundert Milliarden US-Dollar aufgrund der Finanzkrise in Unternehmen und Banken. Dringend benötigte Gelder zur Bekämpfung von Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und Aids werden dagegen nicht bereitgestellt. Malaria ist eine der tödlichsten Armutskrankheiten und hat immense soziale und wirtschaftliche Auswirkungen auf die Entwicklungsländer. An Malaria erkranken jedes Jahr 250 Millionen Menschen, fast eine Million stirbt daran. Die Krankheit ist ein wesentliches Hindernis für Entwicklung, durch sie verlieren afrikanische Länder laut Schätzungen jährlich 12 Milliarden US-Dollar.

„In Zeiten der wirtschaftlichen Krise ist die Versuchung groß, die Finanzierung für globale Gesundheitsprogramme zurückzuschrauben. Aber genau das wäre falsch – wir müssen den Globalen Fonds unterstützen, um seine schon erreichten Erfolge aufrecht zu halten und fortzuführen“, sagt Antje Mangelsdorf, Koordinatorin der Kampagne „Stop Malaria Now!“. Der Fonds ist ein einzigartiges Finanzierungsinstrument, der Gelder zur Vorbeugung und Behandlung von Armutskrankheiten einwirbt und verteilt. Seit seiner Gründung 2002 hat der Fonds 6,8 Milliarden US-Dollar ausgeschüttet und damit 2,5 Millionen Menschen vor dem Tod bewahrt. Dem Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose fehlen nun fünf Milliarden US-Dollar. „Diese Finanzierungslücke kann Millionen Menschen das Leben kosten“, so Mangelsdorf.

In 2007 versicherten Regierungen im Rahmen der Wiederauffüllungskonferenz des Globalen Fonds und beim G8-Gipfeltreffen in Heiligendamm, den Hilfsfonds mit acht Milliarden US-Dollar zu unterstützen. Der Fonds konnte bisher jedoch lediglich drei Milliarden US-Dollar Einnahmen verzeichnen. Es klafft eine Lücke von fünf Milliarden, dies entspricht einem halben Prozent der Bürgschaften, die die G8-Länder den geschwächten Banken in den letzten drei Monaten zugesagt haben.

Mit den zugesagten und fest eingeplanten Geldern sollten beispielsweise HIV-Tests in Nigeria durchgeführt, 30 Millionen neue Netze zum Schutz gegen Malaria in der Republik Kongo angeschafft und Medikamente und neue Impfstoffe gegen Tuberkulose für Lesotho entwickelt werden. Diese Maßnahmen könnten im nächsten Jahr fast zwei Millionen Menschen das Leben retten.

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