Bin ich herzinfarktgefährdet? Wie hoch ist mein Risiko, einen Schlaganfall zu bekommen? Mit dem heutigen Tag startet die bundesweite Präventionskampagne „Deutschland sorgt vor“, bei der sich jeder die Antwort auf diese Fragen geben lassen kann – unkompliziert und schnell in der Apotheke. Basierend auf Angaben über Blutzucker, Blutfette und Blutdruck sowie wenigen persönlichen Informationen erfahren Apothekenkunden, mit welcher Wahrscheinlichkeit sie ohne vorbeugende Maßnahmen einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden können. Möglich wird dies durch die PROCAM-Tests, die auf den Daten einer gleichnamigen Langzeitstudie beruhen. Auf der „Diabetes 2009“ in Münster, einem Fachforum für Diabetes mellitus, stellen die Initiatoren die Kampagne heute vor.

Das Thema Prävention gewinnt immer mehr an Bedeutung, nicht zuletzt wegen der aktuellen demografischen Entwicklung. Das Pharmaunternehmen STADA hat zusammen mit der Assmann-Stiftung für Prävention die Kampagne „Deutschland sorgt vor“ ins Leben gerufen. Offizielle Kooperationspartner sind die Barmer und die Deutsche BKK. An der bisher größten, bundesweit organisierten Präventionsmaßnahme werden in den nächsten zwei Jahren mehr als 2.000 Apotheken teilnehmen. „In diesen Apotheken können Kunden anhand einfacher Fragen und Tests erfahren, wie hoch bei ihnen das Risiko ist, innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden“, erläutert Jens-Peter Schütz, Geschäftsführer STADA GmbH und STADApharm GmbH, einer der Initiatoren der Kampagne. Direkt im Anschluss an den jeweiligen Test erhalten sie vom Apotheker ihre persönliche PROCAM-Card mit den Testergebnissen. Je nach Ergebnis gibt der Apotheker Tipps, wie man Risikofaktoren mindern kann, oder rät zu einem Arztbesuch. Der Hausarzt nimmt dann die entsprechenden Untersuchungen zur weiterführenden Diagnostik und die therapeutische Betreuung vor. Zudem können Kunden mit einem Code auf der Internetseite www.deutschlandsorgtvor.de ausführliche Erläuterungen zu ihrem Testergebnis abrufen. Auf dieser Website können sie auch simulieren, wie sich eine Änderung der Risikofaktoren, z. B. eine Raucherentwöhnung oder die Reduzierung von Übergewicht, auf das persönliche Risiko auswirkt.

Früherkennung als Eigenverantwortung

„Herz-Kreislauferkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt sind weltweit die Todesursache Nummer eins. Umso dringlicher ist es, das Risiko für eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen und Risikofaktoren so weit wie möglich zu mindern“, so Jens-Peter Schütz. Professor Gerd Assmann, Vorsitzender des Vorstandes der Assmann-Stiftung für Prävention und Mitinitiator der Kampagne, stellt fest: „Viele Menschen wissen nicht, wie hoch ihr Risiko ist, eine Herz-Kreislauferkrankung zu bekommen; sie leben gefährlich, ohne sich dieser Gefahr bewusst zu sein.“ So leben z. B. viele Personen mit Übergewicht gleichzeitig auch mit einem Diabetes mellitus – ohne es zu wissen. Sie haben damit ein erheblich erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko. Nur mit einer regelmäßigen Vorsorge kann jeder seine persönlichen Risikofaktoren frühzeitig erkennen und behandeln. Die Früherkennungsmaßnahme „Deutschland sorgt vor“ soll die Eigenverantwortung der Menschen steigern, um Lebensqualität und Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter zu erhalten. Das neuartige Aufklärungskonzept eröffnet breiten Bevölkerungsteilen die Chance, präventiv etwas für die Erhaltung ihrer Gesundheit zu tun.

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