Drei bis vier Prozent aller Kinder hocken zum Geburtstermin noch aufrecht im Mutterleib – in sogenannter Beckenend- oder Steißlage. Bequemer und ungefährlicher in die Welt hinaus aber geht es mit dem Kopf voran. In vielen Kliniken bedeutet Beckenendlage heute routinemäßig Kaiserschnitt. Dennoch muss das kein Automatismus sein. „Frauen, die auf natürlichem Weg entbinden möchten, sollten auch die Möglichkeit dazu bekommen“, sagt Dr. med. Michael Krause im Apothekenmagazin „BABY und Familie“.

„Wenn die Voraussetzungen stimmen und die Klinik bestimmte Qualitätsstandards erfüllt, ist die Entbindung aus Beckenendlage nicht gefährlicher als aus Schädellage“, erklärt der Geburtshelfer, der im Klinikum Nürnberg für das Qualitätsmanagement zuständig ist. Solche Geburten dauerten aber, vor allem bei Erstgebärenden, länger und in einem Drittel der Fälle endeten sie doch noch als Kaiserschnitt. Will sich das Baby nicht drehen, können werdende Mütter aber in den letzten Wochen versuchen, das Kind doch noch zum Kopfstand zu motivieren. Hebammen kennen verschiedene Techniken der Erfahrungsmedizin. Aber: „Es gibt keine relevanten Studien, die statistisch sicher nachweisen, dass ein Kind sich dadurch häufiger dreht als wenn die Mütter nur abwarten würden. Wenn die Frauen das als gut empfinden, unterstütze ich das sehr“, sagt Geburtshelfer Krause. Manche Babys sind allerdings äußerst hartnäckig: Auch wenn erfahrene Ärzte sie ab der 36. Woche mit geübten Handgriffen der „äußeren Wendung“ erfolgreich gedreht haben, schaffen sie es zurück auf den Po.

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