Der deutsche Zoll findet immer mehr gefälschte Arzneimittel und warnt deshalb die Verbraucher vor Bestellungen bei dubiosen Internethändlern. Laut Jahresstatistik 2008 der Bundeszollverwaltung betrug der Wert beschlagnahmter Medikamente im vorigen Jahr 9,7 Mio. Euro. 2006 hatten die Fahnder gefälschte Arzneimittel im Wert von 2,5 Mio. Euro gefunden; 2007 waren es schon 8,3 Mio. Euro. Die Dunkelziffer ist nach Expertenansicht um ein Vielfaches höher.

„Wer Medikamente aus zweifelhaften Quellen im Internet bestellt, kauft die Gefahr gesundheitlicher Schäden mit“, warnte Werner Gatzer, Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, jetzt anlässlich der Zolljahrespressekonferenz in Düsseldorf: „Nach wie vor widmen die Zöllnerinnen und Zöllner bei ihren Kontrollen gefälschten Medikamenten ihre besondere Aufmerksamkeit. Aus gutem Grund: Analysen gefälschter Arzneien ergaben oft weit erhöhte Wirkstoffkonzentrationen, in vielen Fällen enthielten diese auch überhaupt keine wirksamen Substanzen.“

„Die Zahlen des Zolls bestätigen, dass das Internet das Einfallstor für den Handel mit gefälschten und nicht zugelassenen Arzneimitteln ist“, erklärte Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände: „Der Gesetzgeber ist gefordert, endlich hart durchzugreifen. Im Gegensatz zu dubiosen Versandhändlern bieten die öffentlichen Apotheken eine sichere und kompetente Arzneimittelversorgung.“

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