Etwa 90% der pathologischen Glücksspieler leiden – zumindest zeitweise – an einer weiteren psychiatrischen Erkrankung. Am häufigste diagnostizierte Dr. Volker Premper (Klinik Scheriner See) in einer Studie affektive Störungen (fast ausschließlich depressiver Art), Angststörungen und Substanzabhängigkeit.

Im Vergleich zu Alkoholikern ist bei pathologischen Glücksspielern das Risiko zusätzlicher psychischer Erkrankungen mehr als verdoppelt.

Angststörungen gehen der Spielsucht meist voraus – und sind u.U. ursächlich mitverantwortlich. Depressive Störungen folgen der Spielsucht meist sekundär. Bei fast der Hälfte der pathologischen Glücksspieler fand Dr. Premper Persönlichkeitsstörungen. Mit der Substanzabhängigkeit ist häufig eine Soziophobie verbunden.

Den größeren Teil der Patienten ordnet Premper den „defensiv leidenden Glücksspielern“ zu; die Gruppe der „expansiv leidenden Glücksspieler“ ist kleiner – und am kleinsten die Gruppe der „reinen Glücksspieler“.

Der Psychologe empfiehlt „differenzierte Behandlungsstrategien, die die jeweiligen Komorbiditäten spezifisch berücksichtigen.“ Neben der Spielsucht als solcher sollte die Therapie dem „Abbau der sozialen Unsicherheit, dem verbesserten Umgang mit aversiven emotionalen Umständen sowie einer Stabilisierung des Selbstwertgefühls“ dienen.

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