Meist sind die nächtlichen Aktivitäten von Schlafwandlern wenig spektakulär. Stürze vom Dach oder die Treppe herunter sind Raritäten. „Oft stehen sie abrupt auf, tasten lediglich etwas orientierungslos im Raum umher und legen sich nach wenigen Minuten wieder hin“, erklärt Gwendolyn Böhm vom schlafmedizinischen Zentrum der Technischen Universität München in der „Apotheken Umschau“.  Gar nicht selten aber werden auch Koffer gepackt, Betten bezogen oder Taschen aus- und eingeräumt. Gefahr droht allenfalls, wenn Betroffene Bügeleisen einschalten oder etwa Putzmittel trinken.

Erinnern können sie sich an ihre Eskapaden übrigens nicht, nur Mutmaßungen anstellen, etwa wenn morgens Butter in der Handtasche liegt oder am Kopf eine Beule schmerzt. Hauptbetroffene sind Kinder bis zur Pubertät. Vermutlich sind 15 Prozent von ihnen gelegentlich im Schlaf unterwegs. „Mit der Pubertät wächst sich das meist aus“, sagt Böhm. Wer einen Schlafwandler antrifft, sollte ihn möglichst ruhig zurück ins Bett bringen. Wecken lassen sie sich schwer. Auf die sprichwörtliche schlafwandlerische Sicherheit sollte man sich aber nicht verlassen – es gibt sie nicht.

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