In ganz Deutschland machen sich Menschen an 365 Tagen im Jahr für die Organspende stark, klären auf und informieren. Doch nur an einem Tag steht die Organspende bundesweit im Mittelpunkt. Der erste Samstag im Juni ist seit 27 Jahren der Organspende gewidmet. Selbsthilfeverbände, die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO), Ministerien, Gesundheitsämter und kirchliche Einrichtungen informieren am 6. Juni bundesweit über Organspende.

Die Zahlen sprechen für sich: Rund 94.000 Organe konnten seit 1963 in Deutschland erfolgreich transplantiert werden. Über 62.000 davon waren Nieren, außerdem wurden mehr als 15.000 Lebern sowie fast 10.000 Herzen verpflanzt. Durchschnittlich elf Organe werden jeden Tag übertragen. Damit kann im Schnitt jährlich rund 4.000 Menschen geholfen werden.

Das zeigt, dass es in Deutschland viele Menschen gibt, die sich auf Werte wie Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft besinnen und sich aktiv dafür einsetzen. Der Tag der Organspende steht damit auch im Zeichen der Dankbarkeit gegenüber allen Menschen, die nach ihrem Tode ihre Organe gespendet haben und deren Angehörigen, die einer Spende zugestimmt haben.

Der 6. Juni soll unter dem Motto „Organspende – ein JA zum Leben“ über das wichtige Thema Organspende informieren, zum Nachdenken anregen und jeden Einzelnen dazu motivieren, für sich eine Entscheidung zu treffen. Viele Menschen haben dies bereits getan, aber das reicht bei weitem nicht, um den rund 12.000 Menschen auf der Warteliste für eine Transplantation zu helfen.

Rund 80 Prozent der Deutschen stehen der Organspende positiv gegenüber, doch nur jeder achte hat einen Organspendeausweis. Seit 1971 ist er das Symbol für eine Entscheidung zur Organspende. So kann jeder sicher sein, dass seinen Wünschen in Fragen der Organspende entsprochen wird. Ansonsten werden die Angehörigen in einer schwierigen Situation der Trauer und Verzweiflung auch noch mit dieser zusätzlich belastenden Frage konfrontiert. Schon aus diesem Grund sollte jeder seine persönliche Entscheidung festhalten und innerhalb der Familie besprechen.

Organspende und Transplantation sind im deutschen Transplantationsgesetz klar geregelt. Die Entscheidung zur Organspende wird nicht offiziell registriert, sondern einfach im Organspendeausweis dokumentiert, der dann bei den persönlichen Papieren getragen werden sollte. Seit kurzem gibt es den Organspendeausweis im Scheckkartenformat, so dass er bequem in jede Brieftasche passt.

Nur wenn sich mehr Menschen für Organspende entscheiden, kann auch mehr Patienten auf der Warteliste mit einer Transplantation geholfen werden. Derzeit sterben immer noch drei Menschen am Tag, weil sie nicht rechtzeitig ein Spenderorgan erhalten. Der Organspendeausweis ist erhältlich über die DSO, die BZgA, Krankenkassen, Selbsthilfeverbände sowie viele Krankenhäuser, Arztpraxen und Apotheken.

Die zentrale Veranstaltung zum „Tag der Organspende“ am 6. Juni findet in diesem Jahr in München statt:

Schirmherr der zentralen Veranstaltung in München ist Dr. Markus Söder, Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit. Den Auftakt bildet ein ökumenischer Gottesdienst in der Theatiner Kirche St. Kajetan am Odeonsplatz um 11 Uhr. Auf dem Odeonsplatz besteht ab 11 Uhr auch die Möglichkeit, an einem Informationsstand mehr über das Thema Organspende zu erfahren. Dort findet auch eine Fotoaktion statt. Die Fotos werden direkt am Stand ausgedruckt und gerahmt. Die Veranstalter in München sind die Selbsthilfeverbände Bundesverband der Organtransplantierten, Bundesverband Niere, Lebertransplantierte Deutschland, TransDia, die Deutsche Stiftung Organtransplantation, die Deutsche TransplantationsGesellschaft, das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit sowie die regionalen Verbände Arbeitsgruppe Organspende und IG der Dialysepatienten und Nierentransplantierten in Bayern.

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