Am morgigen Welt-Hepatitis-Tag startet die Aufklärungskampagne „Hepatitis B? Am besten testen!“, die über Gefahren und Übertragungswege der ansteckenden Viruserkrankung informiert. Hepatitis B kann schwerwiegende Folgen haben; frühzeitig erkannt lässt sie sich jedoch erfolgreich behandeln. Ein Online-Lebertest auf der Website www.HepB.de kann helfen, das persönliche Risiko für die Erkrankung – noch vor einem Arztbesuch – einzuschätzen.

Hepatitis B ist eine Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) hervorgerufen wird. Das Virus ist hoch ansteckend und wird durch Körperflüssigkeiten und Blut übertragen. In über 90 Prozent der Fälle kann der Körper den Erreger selbst kontrollieren. (1) Verbleibt das Virus länger als sechs Monate im Körper, gilt die Infektion dagegen als chronisch. Deutschlandweit sind circa 400.000 bis 500.000 Menschen chronisch mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert. (2) Da die Erkrankung oft über Jahre hinweg ohne Beschwerden verläuft, kann die Leber bereits geschädigt werden, bevor die Krankheit diagnostiziert wird. Unbehandelt kann eine chronische Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus zu Leberzirrhose (Narbenleber) oder zu Leberkrebs führen. Eine frühzeitige Diagnose ist deshalb wichtig – dann kann die Erkrankung mit Medikamenten erfolgreich behandelt und langfristigen Leberschäden entgegengewirkt werden.

Wer ist gefährdet?

Prinzipiell ist jeder gefährdet, sich zu infizieren, der nicht gegen Hepatitis B geimpft ist. Am häufigsten wird das Virus in Deutschland durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Dabei kann die Gefahr einer Ansteckung für Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern besonders hoch sein. Ein Risiko bergen außerdem mit infiziertem Blut verunreinigte Geräte, die zum Beispiel zum Tätowieren und Piercen verwendet werden, sowie verunreinigte Spritzen und Kanülen. Aber auch durch Alltagsgegenstände wie Rasierer oder Nagelscheren, an denen getrocknetes Blut haftet, ist eine Infektion möglich. (2) Denn: Das Hepatitis-B-Virus kann bis zu sieben Tage außerhalb des Körpers überleben. (3) Außerdem sind Personen aus Süd- und Osteuropa oder Südostasien einer erhöhten Ansteckungsgefahr ausgesetzt, da das Virus dort weit verbreitet ist. Auch Reisende, die sich länger in diesen Regionen aufgehalten haben, können gefährdet sein. Zu den Risikogruppen zählen zudem Familien- oder Haushaltsangehörige und Sexualpartner von HBV-Infizierten, Mitarbeiter im medizinischen Bereich sowie aktive und ehemalige Nutzer intravenöser Drogen. (1)

Mit dem Lebertest das eigene Risiko einschätzen

Auf der Website www.HepB.de steht nun ein Lebertest zur Verfügung. Zwölf Fragen zum körperlichen Wohlbefinden, zum Risikoverhalten und zur Krankengeschichte helfen dabei das persönliche Risiko für eine Hepatitis-B-Virusinfektion einzuschätzen. Einer der häufigsten Gründe für einen schweren Krankheitsverlauf der Hepatitis B ist, dass die Krankheit zu spät erkannt wird. Der Lebertest kann die ärztliche Risikoberatung im Vorfeld sinnvoll unterstützen. Gewissheit über eine mögliche Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus kann aber nur ein Bluttest beim Arzt geben.

Bei frühzeitiger Diagnose ist Hepatitis B heutzutage erfolgreich behandelbar. Die eingesetzten Medikamente hemmen direkt die Virus-Vermehrung und verhindern damit ein Fortschreiten der Erkrankung: „Mit einer Behandlung kann in vielen Fällen sogar eine Rückbildung der Entzündung und der Zirrhose der Leber erreicht werden“, erklärt Professor Dr. Claus Niederau vom St. Josef-Hospital in Oberhausen. Wenn zudem die Anzahl der Viren im Blut durch Medikamente gesenkt wird, sinkt auch das Risiko, dass infizierte Personen andere mit dem Virus anstecken. „Deshalb sind eine Risikoberatung und ein Test beim Arzt empfehlenswert, insbesondere für Personen, die ihr persönliches Risiko für eine Hepatitis-B-Virusinfektion als erhöht einschätzen.“

Deutschlandweite Kampagne

Unter dem Motto „Hepatitis B? Am besten testen!“ informiert eine bundesweite Kampagne ab dem Welt-Hepatitis-Tag über die Viruserkrankung. Die Kampagne, die gemeinsam von der Deutschen Leberstiftung, der Deutschen Leberhilfe e. V. und dem Unternehmen Bristol-Myers Squibb initiiert wurde, möchte auf die wenig bekannte Krankheit aufmerksam machen und über Risiken und Übertragungswege einer Hepatitis-B-Virusinfektion aufklären.

Weitere Informationen zur Kampagne unter www.HepB.de

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