Das Bundesministerium für Gesundheit und der Verbraucherzentrale Bundesverband haben heute in Berlin eine Fachtagung zu Thema Wettbewerb, Solidarität und Verbrauchersouveränität im Gesundheitswesen veranstaltet. Dabei wurden die neuen Gestaltungsfreiräume der gesetzlichen Krankenkassen und anderer Akteure im Gesundheitswesen diskutiert. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt und der Vorsitzende des Verbraucherzentrale Bundesverbands Gerd Billen haben die Bedeutung der neuen Möglichkeiten für die Versicherten hervorgehoben.

Ulla Schmidt sagte: „Mit dem Gesundheitsfonds funktioniert der Wettbewerb zwischen den Kassen nach fairen Regeln. Was zählt, sind Service und Qualität der Versorgung. Die Krankenkassen müssen sich mehr als bisher um ihre Versicherten kümmern, damit ihre Rechte im Gesundheitswesen gewahrt sind, damit jeder möglichst zeitnah einen Termin beim Facharzt bekommt, damit chronisch kranke Menschen, gute Versorgungsangebote haben. Wer den Versicherten in den Mittelpunkt stellt, hat die Nase vorn. Dahinter steht auch ein neues Verständnis vom Versicherten, das sich in den letzten Jahren mehr und mehr manifestiert hat: der Patient als gut informierter und mündiger Partner im Gesundheitswesen.

Mit den Reformen der letzten Jahre wurde konsequent der Weg hin zu mehr Wettbewerb beschritten. Jetzt gilt es, die Rolle, die Beteiligung, den Schutz und die Perspektive der Verbraucher in unserem Gesundheitssystem zu stärken.“

Gerd Billen sagte: „Wettbewerb ist auch im Gesundheitswesen kein Selbstzweck. Er hat vielmehr das Ziel, die Qualität der Versorgung zu verbessern, die Effizienz zu steigern und den Nutzen für die Betroffenen zu erhöhen. Dafür sind klare Regel erforderlich: Wir brauchen eine solidarische Wettbewerbsordnung, die dafür sorgt, dass alle Verbraucherinnen und Verbraucher einen bedarfsgerechten Zugang zu medizinischen Leistungen haben, unabhängig davon wie sie versichert sind.

Um den Wettbewerb im Gesundheitswesen in Richtung Qualität und Effizienz zu steuern, müssen Versicherte und Patienten informierte Entscheidungen treffen können. Voraussetzung dafür ist, dass die Qualität der Versorgung transparent und die Angebote vergleichbar sind. Wir brauchen hier einen Paradigmenwechsel im Selbstverständnis der Akteure: Informationen über die Qualität der medizinischen Versorgung sind keine Geschäftsgeheimnisse von Krankenkassen oder Leistungserbringern, sondern ein öffentliches Gut.“

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