Zehn Millionen Deutsche leiden unter chronischen Schmerzen. Vor allem Frauen scheinen besonders anfällig zu sein. Tatsächlich hat jede zweite Deutsche mindestens einmal in der Woche Schmerzen, mehr als die Hälfte von ihnen sogar täglich. So das Ergebnis einer forsa-Umfrage, die die Zeitschrift VITAL in Zusammenarbeit mit der DAK in Auftrag gab.

Halten die Beschwerden mehr als drei Monate an, gelten sie als chronisch. „Dann ist der Schmerz selbst zur Krankheit geworden“, warnt Prof. Hartmut Göbel, Chefarzt der Schmerzklinik in Kiel. Ausgangspunkt für das Krankheitsbild sind oft Kopf-, Rücken- und Gelenkschmerzen. Hat der Körper erst einmal ein Schmerzgedächtnis gebildet, reicht es nicht mehr, den ursprünglichen Auslöser zu therapieren. „Chronische Schmerzen werden immer intensiver wahrgenommen. Das führt zu sozialem Rückzug, Depressionen, Schlafstörungen und einer Entzündungskaskade“, erläutert Göbel. Wer jeden Tag Beschwerden hat, sollte sich daher zu einem Schmerztherapeuten überweisen lassen.

Laut der forsa-Umfrage greift die Hälfte der Befragten im Bedarfsfall zu Medikamenten – und tut damit genau das Richtige. Denn Experten empfehlen, auftretende Beschwerden sofort zu behandeln, damit sich ein Schmerzgedächtnis gar nicht erst herausbilden kann. Aber 56 Prozent der Frauen werden zusätzlich selbst aktiv: Sie versuchen sich mit Spaziergängen und anderen Aktivitäten abzulenken. Sogar 43 Prozent wenden Entspannungstechniken an. Zusätzlich wendet ein viertel der Befragten alternative Heilmethoden wie Homöopathie oder Hausmittel wie Wärmflasche oder kalte Umschläge an.

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