Für Kinder gibt es viele Günde, sich zu streiten. Und das ist gut so. Denn aus Zwistigkeiten lernen die Kleinen eine Menge. Nur, wie sollen Eltern sich verhalten – raushalten oder eingreifen? Es kommt auf die Situation an, sagt Wilfried Griebel, Diplompsychologe am Staatsinstitut für Frühpädagogik in München. In Fällen, in denen Kinder um ihre Rolle oder um ihr Eigentum kämpfen, sollen Eltern nicht eingreifen. „Solche Konflikte lösen die Kleinen immer allein, auch wenn es dauert“, betont er im Apothekenmagazin „BABY und Familie“. Nur wenn Mütter und Väter einen Anteil am Streit haben, könnten sie auch etwas daran ändern.

Und wenn die Kleinen es einfach nicht schaffen, sich zu vertragen? Griebel rät, die Streithähne dann gemeinsam aufs Zimmer zu schicken – mit den Worten: „Ihr kommt erst wieder raus, wenn ihr euch vertragen habt.“ Wenn das dem Nachwuchs dann gelungen ist, gibt es ein dickes Lob und Interesse dafür, wie die Kleinen  es geschafft haben, sich zu einigen. Wenn Eltern den Blick auf die Konfliktlösung lenken, anstatt zu schimpfen, sorgt das für Streitkompetenz – eine Fähigkeit, auf die Kinder über kurz oder lang mächtig stolz sind.

Gewalt sollten Eltern natürlich unterbinden. Dazu zählt auch lautes Brüllen und Beschimpfen. Meist gehe es bei Gewaltkonflikten nur darum, wer der Stärkere ist. Das lasse sich auch anders klären: etwa beim Seilziehen oder Wettlaufen. Wenn ein Kind dem anderen weh getan hat, setzt der Psychologe auf das Verursacherprinzip: „Dann muss der Täter trösten oder den Waschlappen holen, um eine schmerzende Stelle zu kühlen.“

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