Vor, während oder nach dem Essen: Das hängt bei Diabetes-Medikamenten in Tablettenform vom Wirkstoff ab. „Apotheker informieren Patienten gern über die richtige Anwendung rezeptpflichtiger Medikamente. Nimmt ein Patient dauerhaft verschiedene Medikamente ein, können Apotheker individuelle Tagespläne erstellen. Das kann Wechselwirkungen zwischen den Wirkstoffen oder mit Lebensmitteln verringern oder sogar ganz vermeiden“, so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Bundesweit haben sich mehr als 7.500 Apotheker auf Diabetes spezialisiert.

Vor dem Essen eingenommen werden Alpha-Glucosidase-Hemmer. Sie verzögern im Darm den Abbau von Kohlenhydraten aus der Nahrung. Die Tabletten werden idealerweise unzerkaut mit dem ersten Bissen der Mahlzeit geschluckt. Die Nahrung sollte keinen Zucker enthalten, sonst kann als Nebenwirkung Durchfall auftreten.

Der blutzuckersenkende Wirkstoff Metformin verbessert unter anderem die Aufnahme von Glucose in das Muskel- und Fettgewebe. Dieser Wirkstoff wird während oder nach der Mahlzeit eingenommen. Alkohol während der Behandlung möglichst meiden, denn größere Mengen Alkohol können die Nebenwirkungen des Metformins verstärken.

Sulfonylharnstoffe regen bei Typ-2-Diabetikern die körpereigene Insulinbildung an. Diese Medikamente werden meist morgens vor dem Frühstück mit viel Wasser eingenommen. Der Arzt kann die Einnahme auch auf zwei Mahlzeiten verteilen. Vor dem Essen werden auch die mit Sulfonylharnstoffen verwandten Glinide eingenommen. Möglich ist ein zeitlicher Abstand von bis zu einer halben Stunde. Andere Antidiabetika werden unabhängig von den Mahlzeiten geschluckt. Der Apotheker berät gerne individuell zur richtigen Anwendung aller Medikamente.

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