Eine von den Gedanken seines Trägers gesteuerte Armprothese bewährt sich bereits bei einem jungen Mann im Alltag. Der Arm fühle sich an wie ein Teil seines Körpers und er bewege sich schnell und flüssig, berichtet sein Träger, der heute 21 Jahre alte Christian Kandlbauer aus der Steiermark, in der „Apotheken Umschau“. Bei einem Starkstromunfall hat er als 17-Jähriger beide Arme verloren.

Das Besondere an seiner Prothese: Sie gehorcht seinen Gedanken. Dafür haben Ärzte Nervenstümpfe, die früher zum Arm und zur Hand führten, in den Brustmuskel geleitet. Nach intensivem Training kann er heute einzelne Bereiche dieses Muskels gezielt bewegen. Denkt er an eine bestimmte Handbewegung, zucken die entsprechenden Stellen seiner Brustmuskulatur. Sensoren nehmen die Impulse dort auf und leiten sie in seine High-Tech-Prothese.

Sie wurde von den erfahrenen Ingenieuren des Prothesenbauers Otto Bock in Wien in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Spezialisten Professor Todd Kuiken vom Rehabilitation Institute of Chicago entworfen und im Labor mit Kandlbauer weiterentwickelt. Noch trägt der Patient im Alltag einen Kunstarm mit drei Gelenken, der auch schon intuitiv gesteuert wird. Im Labor testet er bereits ein Modell mir sieben Gelenken. Vom rechten Arm ist ihm ein Stumpf geblieben, der mit einer herkömmlichen, muskelgesteuerten Prothese versorgt worden ist.

Deshalb kann Kandlbauer die Qualität wie kein anderer vergleichen. Die rechte fühle sich an wie eine Maschine, sagt er. Die linke, intelligente Prothese dagegen wie ein Teil seines Körpers.

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