In der dunklen Jahreszeit ist die Stimmung vieler Menschen gedrückt. Gegen depressive Verstimmungen und leichte bis mittelschwere Depressionen können Arzneimittel mit Johanniskraut-Extrakten helfen. „Johanniskraut-Extrakte sind eine wichtige Behandlungsoption gegen Depressionen – aber nur, wenn sie ausreichend hoch dosiert werden. Die meisten freiverkäuflichen Nahrungsergänzungsmittel mit Johanniskraut sind hingegen unterdosiert und damit wirkungslos“, so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Pro Tag sollten mindestens 600 bis 900 Milligramm eines standardisierten Johanniskraut-Extrakts eingenommen werden. Für die Selbstmedikation gibt es entsprechende rezeptfreie Arzneimittel in der Apotheke. Ihre Wirkung setzt auch bei regelmäßiger Einnahme erst nach etwa ein bis zwei Wochen ein. Auch darüber informieren Apotheker im Beratungsgespräch und verbessern so die Compliance (Therapietreue) der Betroffenen. Fink: „Die Diagnose kann nur der Arzt stellen. Deshalb verweist jeder Apotheker an einen Arzt, wenn er bei seinem Patienten eine nicht-diagnostizierte Depression vermutet.“

Egal, ob in der Selbstmedikation oder vom Arzt verordnet: Wer Johanniskraut einnimmt und darüber hinaus weitere Medikamente, sollte mit dem Apotheker über Wechselwirkungen sprechen. Johanniskraut-Extrakte können die Wirkung anderer Medikamente verändern, zum Beispiel bei der Antibabypille,  Gerinnungshemmern oder HIV-Medikamenten. Wenn gewünscht, bietet jede Apotheke ihren Patienten ein diskretes Beratungsgespräch an.

Ob ein Johanniskraut-Präparat rezeptfrei oder -pflichtig ist, hängt vom Anwendungsgebiet ab, nicht von der Einzeldosis oder der Packungsgröße. Arzneimittel gegen leichte Depressionen sind rezeptfrei und in der Selbstmedikation verfügbar. Präparate gegen mittelschwere Depressionen sind hingegen rezeptpflichtig, weil bei dieser Erkrankung die ärztlichen Diagnose unentbehrlich ist.

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