Anlässlich des Weltdiabetestages am 14. November wollen wir uns mal intensiv mit dem Thema beschäftigen, denn die so genannte Zuckerkrankheit ist zu einer Volkskrankheit geworden. Trotzdem wissen viele von uns noch nicht, worum es genau bei Diabetes geht, berichtet das Apothekenmagazin Diabetiker Ratgeber. Chefredakteur und Allgemeinmediziner Dr. Andreas Baum steht uns jetzt für alle wichtigen Fragen zur Verfügung. Hallo Herr Dr. Baum:

Was sind die Unterschiede von Typ-1 und Typ-2-Diabetes?

In Deutschland haben etwa eine halbe Million Menschen Typ-1-Diabetes und mindestens 8 Millionen Typ-2- Diabetes. Der wichtigste Unterschied: Bei Typ-1-Diabetes fehlt dem Körper Insulin. Also, Typ-1-Diabetiker müssen sich das Insulin jeden Tag mehrmals spritzen, damit ihr Blutzucker nicht entgleist. Und beim Typ-2-Diabetes produziert der Körper zwar Insulin. Es wirkt aber nicht richtig und der Hauptgrund dafür sind Übergewicht und Bewegungsmangel, weil beides macht die Körperzellen unempfindlich für Insulin.

Kann man selber erkennen, dass man Diabetes hat?

Typ-1-Diabetes, das äußert sich recht dramatisch. Den Betroffenen, das sind häufig Kinder, geht es innerhalb von Tagen bis Wochen immer schlechter. Sie haben großen Durst, müssen ständig zur Toilette, nehmen stark ab und fühlen sich sehr schlecht. Typ-2-Diabetes kommt auf leisen Sohlen. Also, der wird oft nur zufällig bei einer Routineuntersuchung durch den Arzt entdeckt. Erste Hinweise können sein, dass man sich müde und schlapp fühlt und häufig Infekte hat, z.B. Pilzinfektionen oder Blasenentzündungen.

Warum ist Diabetes so gefährlich?

Vor allen, weil zu hohe Blutzuckerwerte auf Dauer zu Schäden an Gefäßen und Nerven führen. Und schlecht eingestellter Diabetes ist eine der häufigsten Ursachen oder sogar die häufigste Ursache für Krankheiten, wie Herzinfarkt, Schlaganfall, für Nierenversagen, für Erblindung, für Amputationen und für viele andere Probleme.

Kann man vorbeugend etwas tun, damit man die Krankheit gar nicht erst bekommt?

Typ-1-Diabetes kann man bislang leider kaum vorbeugen. Gegen Typ-2-Diabetes lässt sich dagegen eine ganze Menge machen. Am Wichtigsten ist es Übergewicht zu vermeiden und  sich regelmäßig zu bewegen. Sie können Ihr persönliches Risiko für Typ-2-Diabetes übrigens mit einem Test abschätzen. Den finden Sie im Internet unter der Adresse diabetes-risiko.de

Was ist von Diätprodukten für Diabetiker zu halten?

Diabetiker-Diätprodukte sind im Grunde genommen überflüssig. Diabetiker können sich und sollen sich ganz normal gesund ernähren. Und Produkte, die keinen Zucker dafür in der Regel dann Zuckeraustauschstoffe enthalten, haben häufig den großen Nachteil, dass sie sehr fetthaltig sind und dadurch das Gewichtsproblem, das viele Typ-2-Diabetiker haben, noch verschärfen.

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