Die meisten Volkskrankheiten lassen sich vermeiden, aber viele verpassen die Chance dazu: Nur jeder Zweite über 35 Jahren (46 Prozent) war in den vergangenen beiden Jahren beim Gesundheits-Check-up. Obwohl die Krankenkassen den „Körper-TÜV“ alle zwei Jahre bezahlen, nutzen ihn viele erst, wenn sie sowieso beim Arzt sind. Auf der Suche nach den Ursachen zeigt jetzt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK), dass zwei von drei Deutschen nur dann zum Arzt gehen, wenn es sich gar nicht vermeiden lässt oder sie sich wirklich krank fühlen. Lediglich jeder Dritte (35 Prozent) ist demnach bereit, auch ohne Beschwerden zum Gesundheits-Check zu gehen.

TK-Medizinerin Maria Schwormstedt rät den Vorsorgemuffeln zum Umdenken: „Früherkennung hilft, Gefahren für die Gesundheit rechtzeitig zu erkennen. So können Ärzte Erkrankungen schon behandeln, bevor sie sich überhaupt durch Beschwerden bemerkbar machen“, sagt Schwormstedt. Denn für viele Krankheiten von Herz-Kreislaufproblemen bis zu Krebs gilt: Je früher man sie diagnostiziert, desto größer sind in aller Regel auch die Heilungschancen.

Wer die Risikofaktoren kennt und bereit ist, im Alltag ein wenig Rücksicht auf sie zu nehmen, kann manches Leiden sogar ganz vermeiden: „Sei es, statt des Fahrstuhls die Treppe zu nehmen, um mehr Bewegung in den Alltag zu bringen, oder etwas mehr frisches Gemüse auf dem Speiseplan. Schon kleine Veränderungen im Lebenswandel können helfen, gesund zu bleiben“, sagt Schwormstedt.

Zum Gesundheits-Check-up können Frauen und Männer ab 35 alle zwei Jahre gehen. „Die Untersuchung beim Hausarzt oder Internisten hilft, vor allem Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie Diabetes rechtzeitig zu erkennen“, sagt die TK-Ärztin. Für den Termin fällt keine Praxisgebühr an. Mehr Informationen dazu gibt es im Internet unter www.tk-online.de, Suchwort „Gesundheits-Check-up“.

Zum Hintergrund:

Für die Umfrage hat Forsa im September dieses Jahres 1.001 deutschsprachige Menschen zwischen 20 und 70 Jahren interviewt.

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