Bei HIV-positiven Menschen bzw. AIDS-Patienten treten Arzneimittelnebenwirkungen relativ häufig auf. „Das Risiko muss bei jedem Patienten individuell beurteilt werden. Der Apotheker ist dabei ein Bindeglied zwischen dem Arzt und dem Patienten. Um Neben- und Wechselwirkungen zu erkennen, bieten viele Apotheken HIV-positiven Menschen ein Medikationsmanagement an“, so Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer. Dabei werden alle verordneten Arzneimittel zusammen mit denen der Selbstmedikation computergestützt erfasst und vom Apotheker ausgewertet. Der Apotheker kann über die Medikationsdatei ärztliche Therapieanpassungen begleiten, Dosierungen überprüfen und auf potenzielle Wechselwirkungen hinweisen.

„Wechselwirkungen sind auch mit rezeptfreien Medikamenten möglich, zum Beispiel mit Johanniskrautpräparaten, oder mit Lebensmitteln wie Grapefruitsaft“, so Fink. Der Apotheker kann aus dem Medikationsprofil auch Probleme in der Therapietreue (Compliance) ableiten und diese mit dem Patienten besprechen. Eine mangelnde Therapietreue kann die Wirksamkeit der Therapie beeinträchtigen, es können Resistenzen entstehen.

Wenn Patienten Nebenwirkungen bemerken, sollten sie diese dem Arzt oder Apotheker mitteilen. „Das gilt besonders dann, wenn die Nebenwirkungen schwerwiegend sind oder bei einem Medikament auftauchen, das erst seit kurzem auf dem Markt ist. Bitte die Nebenwirkungen auch melden, wenn sie schon im Beipackzettel stehen“, so Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Die Apotheke meldet die Nebenwirkungen an die AMK, die in engem Kontakt mit den Behörden steht. So wird die Arzneimittel-Therapiesicherheit (AMTS) langfristig weiter verbessert.

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