Pirouetten, Doppelachsel, dreifacher Rittberger: Im Winter kommen Eislauffans voll auf ihre Kosten. Am meisten Spaß macht es, wenn man sich selbst die Kufen unterschnallt. Auf dem Eis hat man dann ein wunderschönes Naturerlebnis mit dem typischen Schlittschuh-Sound. Aber Vorsicht: Bitte gehen Sie nur auf Eisflächen, die von der Behörde freigegeben worden sind und am besten nur da, wo auch andere Leute sind. Denn dünnes Eis kann tückisch sein. Was man tun kann, wenn man trotz aller Vorsicht eingebrochen ist, dazu Peter Kanzler, Chefredakteur der „Apotheken Umschau“:

„Sollten Sie tatsächlich eingebrochen sein, bewahren Sie zunächst einmal Ruhe. Rufen Sie laut um Hilfe, aber bewegen Sie sich nicht zu stark. Denn wenn Sie sich im kalten Wasser bewegen, kann das sehr leicht zu Herzbeschwerden führen.“

Falls Sie vom Ufer aus bemerken, dass jemand ins Eis eingebrochen ist, rufen Sie am besten sofort den Notruf unter 112 oder 110. Erst danach sollten Sie versuchen, dem Menschen aus dem Wasser zu helfen:

„Schauen Sie ob am Uferrand Seile oder Leitern oder ein Rettungsring ausliegen was häufig der Fall ist und werfen Sie den betroffenen Menschen diese Utensilien zu. Wenn Sie sich selbst aufs Eis wagen dann sollten Sie das ganz vorsichtig machen. Sie sollten auf dem Bauch robbend sich langsam an die betroffene Person hinarbeiten und dann etwas zuwerfen, ein Schal kann das zum Beispiel sein. Und mithilfe dieses Schals versuchen Sie dann, die Person aus dem Eis zu ziehen.“

Wenn Sie den Unglücksraben aus dem Wasser gezogen haben, wird er völlig unterkühlt sein. Jetzt braucht er vor allem Wärme:

„Dafür muss man erstmal die nassen Klamotten ausziehen und dann versuchen mit dem was man hat, sei es mit dem eigenen Mantel, mit einer Decke, die betroffene Person zu wärmen. Ist der Puls fühlbar, das ist auch wichtig, dass man diese Person dann in die stabile Seitenlage bringt. Was auf gar keinen Fall gemacht werden sollte, dass man dem Menschen Alkohol gibt, schon gar keinen Schnaps, das ist eher kontraproduktiv.“

Wenn man keinen Puls fühlen kann, sollte man den bewusstlosen Menschen durch eine Herz-Lungen-Massage und Atemspende wiederbeleben, schreibt die „Apotheken Umschau“. Dabei ist die Ausdauer besonders wichtig, denn die kühlen Temperaturen steigern die Überlebenschancen. Bei Kälte kommt der Körper länger mit wenig Sauerstoff aus als im Warmen.

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