Fortbildung ist im ärztlichen Berufsverständnis eine Selbstverständlichkeit und muss nicht gesetzlich verordnet werden. Das hat eindrucksvoll das Ergebnis der erstmals geforderten Nachweispflicht für Fortbildungen gezeigt. Viele Ärztinnen und Ärzte haben mehr Fortbildungen absolviert, als nötig, kaum jemand ist die Nachweispflicht schuldig geblieben“, erklärte Dr. Franz-Joseph Bartmann, Vorsitzender des Deutschen Senats für ärztliche Fortbildung der Bundesärztekammer (BÄK), im Vorfeld des 34. Interdisziplinären Forums „Fortschritt und Fortbildung in der Medizin“ der BÄK vom 7. bis 9. Januar 2010 in Berlin.  Die Fortbildungsveranstaltung der Bundesärztekammer zeige seit Jahrzehnten, dass lebenslanges Lernen für Ärzte keine lästige Pflicht, sondern Teil ihres ärztlichen Selbstverständnisses ist.

An dem zentralen Fortbildungskongress der Bundesärztekammer nehmen auch in diesem Jahr wieder renommierte Experten aus allen Fachbereichen der Medizin teil. Vorgestellt werden unter anderem neueste, passgenau auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Therapien gegen Krebs sowie innovative Verfahren zur Behandlung von Depressionen. Diskussionsstoff bietet der Themenblock „Anti-Aging“. Chirurgen, Endokrinologen und Dermatologen informieren darüber, ob und wie dem Alter ein Schnippchen geschlagen werden kann und welche Angebote wirkungslos oder gesundheitsgefährdend sind. Im Themenblock „HNO“ befassen sich Experten mit den dramatischen – mitunter sogar tödlichen Folgen – von Schluckbeschwerden im Alter. Thematisiert werden auch die zunehmenden Sprachstörungen bei Kindern. Dabei wird erörtert, wie Screeningprogramme die Jüngsten in unserer Gesellschaft tatsächlich vor Sprachlosigkeit in der Schule und damit vor möglicherweise sozialer Benachteiligung bewahren können. Zum Abschluss der Veranstaltung werden im Rahmen eines Symposiums der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft unter anderem Möglichkeiten für Ärzte und Patienten aufgezeigt, seriöse und neutrale Informationen über Arzneimittel einzuholen.

Die Bundesärztekammer habe sich zur Aufgabe gemacht, im Rahmen des Forums neue Erkenntnisse medizinischer Forschung zu vermitteln und seit längerer Zeit genutzte Verfahren einer kritischen Würdigung zu unterziehen, sagte Bartmann. „Neben diesen für die Patientenversorgung wichtigen Fragen werden Möglichkeiten diskutiert, wie diese Erkenntnisse rasch und effektiv an die Ärzte weitergegeben werden können.“ Einer regelmäßigen Fortbildung komme eine große qualitätssichernde Bedeutung in der Medizin zu.

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