Wo ist denn hier die nächste Toilette?“ – dieser ständige Gedanke scheint vielen Menschen mit einem Reizdarm, medizinisch irritables Colon oder Reizdarm-Syndrom (RDS), gemeinsam zu sein. Die Krankheit ist nicht bedrohlich, doch die Lebensqualität der Betroffenen ist nachhaltig sabotiert. Rund ein Fünftel der Bevölkerung leidet in unterschiedlicher Ausprägung an einem RDS. Die Erkrankung ist chronisch und gilt als nicht heilbar. Die Symptome variieren und sind individuell verschieden,unter anderem treten diffuse, krampfartige Leibschmerzen und Stuhlunregelmäßigkeiten auf.

Reisen, Feste oder lange Restaurantbesuche werden plötzlich zu Stresssituationen. Oft ziehen sich die Erkrankten zurück, trauen sich nicht auszugehen und verlieren ihre Lebenslust. Ihnen macht Dr. Michael Teut, Facharzt für Allgemeinmedizin / Homöopathie, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Homöopathie des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) Hoffnung. Teut leitet als Oberarzt die Ambulanz für Prävention und Integrative Medizin an der Charité Berlin und hat schon viele RDS Patienten behandelt.

„Aus meiner therapeutischen Erfahrung kann man Betroffenen mit einer individualisierten und exakten Homöopathie sehr gut helfen. Eine Heilung ist möglich, nur wenigen Patienten kann nicht geholfen werden.“ Michael Teut beschreibt in der Publikumszeitschrift das Vorgehen eines homöopathischen Arztes: Eine gründliche internistisch-diagnostische Abklärung ist zu Beginn der Krankheit bei anhaltenden Beschwerden sehr sinnvoll, um gefährliche oder einfach behandelbare Krankheiten auszuschließen. Homöopathie ersetzt die Diagnostik auf keinen Fall. Zunächst einmal nimmt sich der homöopathische Arzt Zeit und versucht den Patienten und seine Krankheit genau zu verstehen. Viele Betroffene erleben das zum ersten Mal. Dann versucht er für die individuellen Beschwerden die passende homöopathische Arznei zu finden. Meist setzt dies einen Heilungsprozess in Gang, der zumindest zu einer Linderung, bei vielen Patienten auch zur Heilung führt.

Eine konventionelle Therapie mit Medikamenten kann nur vorübergehend schwere Symptome lindern, jedoch können die standardmäßig eingesetzten Arzneien eine Reihe unerwünschter Wirkungen entfalten und dürfen ohnehin nicht länger als acht Wochen lang eingenommen werden. Am wirksamsten gelten in der konventionellen Medizin derzeit Antidepressiva, die auf das überempfindliche Nerven-System des Darms beruhigend wirken sollen. Doch die insgesamt unbefriedigenden Therapieergebnisse bringen viele Patienten zur Verzweiflung.

Begleitende Maßnahmen
Eine gesunde Ernährung ohne Alkohol, Kaffee und Tabak schafft Verbesserungen – nicht nur beim Reizdarm. Dazu kann man über das Führen eines „Beschwerdetagebuchs“, in dem man für zwei Wochen Symptome und Speisen jeweils mit Uhrzeit einträgt, verschlimmernde Nahrungsmittel identifizieren und in Zukunft vermeiden. Sport und regelmäßige Bewegung sind eine gute Basistherapie und lösen viele Verdauungsprobleme von selbst.

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