Ein Jahr lang faltenfrei und entspannt aussehen für wenig Geld – so lautet die zweifelhafte Werbebotschaft einiger Schönheitskliniken in Deutschland. Dass Botulinumtoxin und Filler gegen Falten weiterhin im Trend liegen, beweist die aktuelle Statistik der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD)

Etwa 100.000 Faltenbehandlungen bundesweit haben die Mitglieder der GÄCD im Jahr 2008 durchgeführt. Doch die Behandlungen haben ihren Preis: durchschnittlich 350 Euro muss ein Patient aufbringen. Jetzt bieten einige Kliniken in Deutschland Botox-Flatrates an. Gegen eine monatliche Gebühr von 39 bis 99 Euro können sich Patienten beliebig oft Botulinumtoxin spritzen lassen. „Bedenklich“, konstatiert Dr. Gerhard Sattler, Präsident der GÄCD, „denn wie bei jedem anderen ästhetisch-plastischen Eingriff sollten sich Patienten auf die professionelle und auf sie individuell abgestimmte Facharztberatung einlassen.“

Botulinumtoxin wird seit den 1980er Jahren erfolgreich zur Glättung der Glabellafalte, auch Zornesfalte genannt, eingesetzt und gilt gemeinhin als eins der am besten untersuchten Arzneimittel. In den Händen eines speziell ausgebildeten Facharztes ist Botulinumtoxin weitgehend ungefährlich. „Doch die sogenannten Botox-Flatrates verführen Patienten zu sorglosen und häufigeren Behandlungen. Dabei riskieren sie Überdosierungen und entsprechende Nebenwirkungen“, so Dr. Sattler.

Unerwünschte Nebenwirkungen können vermehrte Falten an anderen Stellen sein, sowie Hängelider, sogenannte „Frozen Faces“ oder asymmetrische Gesichtszüge. Dr. Sattler rät daher, eine Behandlung mit Botulinumtoxin frühestens alle sechs Monate durchführen zu lassen. „Wenn der Körper das Botulinumtoxin abgebaut hat, sind Nachbehandlungen ungefährlich.“

Der Appell der GÄCD-Experten richtet sich an die PatientInnen:

• Keine zu schnell aufeinanderfolgenden Behandlungen.
• Nicht blenden lassen von vermeintlich risikoarmen, günstigen Flatrates
• Langfristige Erfahrungen des Arztes erfragen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.