Beim Blick auf die Gesundheit ihrer Kinder gibt es zwischen Männern und Frauen große Unterschiede. Wo eine Mutter eine Krankheit bei ihrem Kind zu erkennen glaubt, tut dies ein Vater noch lange nicht. Denn Väter schätzen die Gesundheit ihrer Kinder weit positiver ein als Mütter. So nehmen lediglich vier Prozent der Väter wahr, dass ihr Kind häufig erkältet ist oder Kopfschmerzen hat. Demgegenüber stellten das rund 15 Prozent der Mütter fest. Dies geht aus einer aktuellen Forsa-Umfrage zur Kindergesundheit im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Fünfmal häufiger gaben außerdem Mütter an, dass ihr Kind an Atemwegerkrankungen wie Asthma oder Bronchitis leidet. Nur drei Prozent der Väter nahmen entsprechende Beschwerden ihres Nachwuchses wahr.

„Noch immer werden Kinder in der Mehrzahl von den Mütter betreut. Sie sind es, die die Beschwerden ihrer Kinder erkennen und sich um sie kümmern. Väter bekommen die Symptome nicht mit oder nehmen sie nicht als solche wahr“, beurteilt Claus Gieseke, Diplom-Psychologe und Vorstandsmitglied der Psychotherapeutenkammer Hamburg, diese Ergebnisse der Elternbefragung. Das so genannte „Zappel-Philipp-Syndrom“ (ADHS) wurde von acht Prozent der Väter festgestellt und Schlafstörungen registrierten sieben Prozent. Bei den Müttern lagen beide Werte um rund 50 Prozent höher.

„Eine weitere Erklärung für diese Ergebnisse liegt sicherlich auch darin, dass Frauen und Männer Krankheit und Gesundheit grundsätzlich unterschiedlich bewerten“, so Gieseke weiter. „Während viele Männer auch ihre eigenen Krankheitssymptome eher verleugnen, nehmen Frauen ihre Gesundheit meistens bewusster wahr.“

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