Tritt eine gewünschte Schwangerschaft nicht ein, trägt in 50 Prozent aller Fälle der Mann dafür die Verantwortung. Um Abhilfe zu schaffen, kursieren im Volksmund und im Internet unzählige Ratschläge zur Stärkung der männlichen Fruchtbarkeit, viele entbehren jedoch jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. „In nahezu der Hälfte aller Fälle liegen die Ursachen für eine ausbleibende Schwangerschaft beim Mann. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, selbst die Initiative zu ergreifen und aktiv zur eigenen Spermienqualität beizutragen“, erklärt Dr. Elmar Breitbach, Arzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin an der Deutschen Klinik Bad Münder.

Von Handys, Laptops und Co.
Vielen alltäglichen Dingen werden negative Auswirkungen auf die Furchtbarkeit zugeschrieben, so beispielsweise längerem Radfahren oder heißen Bädern und Saunabesuchen. Doch stimmen diese Vermutungen? „Beim Radfahren soll die Belastung von Hoden und Damm die Ursache für die verminderte Samenanzahl darstellen. Jedoch ließen sich bei aktuellen Studien, die zweistündige Trainingseinheiten zwei- bis dreimal die Woche beobachteten, keine Fruchtbarkeitsprobleme nachweisen“, erläutert Dr. Breitbach. Auch bei Wannenbädern und Saunaeinwirkungen handelt es sich um ein über Generationen weitergegebenes Ammenmärchen, denn insbesondere beim Besuch der Schwitzhütte ist die Hitzeeinwirkung nur sehr kurz und schadet der Fruchtbarkeit daher nicht. Laptops, Handys und Sitzheizungen stehen ebenfalls in der Kritik. „Weder tragbare Telefone noch Computer mindern die Spermienqualität nachweislich. Allein bei längeren Autofahrten verzichten Männer besser auf Sitzheizungen. Eine kurze morgendliche Fahrt zum Arbeitsplatz stellt jedoch keine Gefahr dar“, weiß Dr. Breitbach. In das Feld der Mythen reiht sich auch die Frage nach der richtigen Unterwäsche ein: Das Tragen von Boxershorts oder Slip gestaltet sich unproblematisch. Nur sehr eng anliegende Modelle können zu einer Überwärmung der Hoden führen und somit zu einer Minderung der Spermienqualität beitragen.

Muntermacher
Andere Faktoren dagegen haben tatsächlich einen negativen Effekt auf die Qualität der Spermien, so stellt beispielsweise Rauchen einen entscheidenden und beeinflussbaren Faktor dar. „Durch Nikotinkonsum vermindert sich die Anzahl und Konzentration der Spermien und auch deren Beweglichkeit“, ergänzt Dr. Breitbach. Bei Aufgabe des Rauchens erhöhen sich die Chancen auf ein Baby um ungefähr 30 Prozent. Auch ausreichende Bewegung und gesunde, vitaminreiche Ernährung wirken sich positiv auf die Fruchtbarkeit aus – zudem lässt sich Übergewicht so vermeiden. In Kombination mit allgemeiner körperlicher Fitness dienen diese Faktoren der Gesundheit und dem positiven Befinden insgesamt und erhöhen so die Chance, auf natürliche Weise Nachwuchs zu bekommen.

Quelle: Deutsche Klinik Bad Münder

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