Wie viel kosten Schmerzpatienten? Wie hoch ist die Anzahl von Rückenschmerzpatienten in Deutschland? Wie werden Schmerzpatienten in Deutschland versorgt? Bisher war die Datenlage zur Versorgungssituation und den Versorgungskosten ungenügend. Dank einer bisher einmaligen Kooperation zwischen dem Unternehmen Grünenthal und der Deutschen Angestellten Krankenkasse (DAK) kann nun zum ersten Mal in Deutschland die Versorgungssituation von Schmerzpatienten dargestellt werden. Ziel der Studie „Versorgungsatlas Schmerz“ ist es, die Versorgungsstrukturen und Krankheitskosten transparent zu machen. „Es ist wichtig, bestimmte Schmerzpatienten rechtzeitig zu identifizieren. Durch den Einsatz geeigneter Therapieoptionen ist es möglich, einen schweren, meist chronischen Verlauf, der immer mit erhöhten Kosten verbunden ist, zu vermeiden“, betont Prof. Dr. h. c. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK.

Rückenschmerz ist nicht gleich Rückenschmerz

Bisher war eine differenzierte Analyse nur bei kleinen Populationen möglich. Durch die Studie konnte zum ersten Mal eine detaillierte Analyse bei einer großen Population durchgeführt werden. Die Leistungsinanspruchnahme in den Rückenschmerztypen wurde mit Bezug auf die typbildenden Diagnosemuster untersucht. Je spezifischer der Rückenschmerztyp ist, desto häufiger erfolgte ein Arztbesuch. In diesem Zusammenhang wurden auch die Kosten analysiert. Die Rückenschmerzen machen je nach Typ zirka 20 bis 30 Prozent der mittleren direkten Gesamtkosten aus. Versicherte mit Hinweisen auf eine Schmerzchronifizierung wiesen höhere direkte Versorgungskosten auf. „Dies zeigt, dass sich Maßnahmen zur Verhinderung von Schmerzchronifizierung in Kosteneinsparungen niederschlagen könnten“, folgerte Prof. Dr. Gerd Glaeske, Zentrum für Sozialpolitik in Bremen. Folgende Hinweise deuten auf eine nicht optimale Versorgungssituation hin. Obwohl einem Großteil der Rückenschmerzpatienten im Jahr 2006 ein Schmerzmedikament verschrieben wurde, erhielten nur wenige Versicherte mit Rückenschmerzen eine schmerztherapeutische Behandlung im engeren Sinne, sprich: eine ambulante oder stationäre multimodale Schmerztherapie, eine schmerzinduzierte Psychotherapie oder Rehabilitation.

Grünenthal erkennt Zukunftstrends

Eine gemeinsame Studie von einem Pharmaunternehmen und einer Krankenkasse war bisher kaum vorstellbar. Umso mehr zeigt das Beispiel des „Versorgungsatlas Schmerz“, dass hier die Beteiligten den Wandel der Zeit erkannt haben und neue Wege gehen. „Detailliertes Wissen über Versorgungsstrukturen ist auch für uns als forschendes Pharmaunternehmen von elementarer Bedeutung. Um effiziente Therapieoptionen entwickeln zu können, müssen wir wissen, bei welchen Patienten es Optimierungsbedarf in welcher Form gibt. Denn nur wirkliche Innovationen, mit denen langfristig Kosten gespart werden können, haben am Markt eine Chance“, so Kai Martens, Geschäftsleiter der Grünenthal GmbH Deutschland.

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