Pflanzennektar enthält vorwiegend Zucker, der die Energieversorgung der potenziellen Bestäuber sichert. Allerdings enthält der Nektar einiger Pflanzenarten auch Substanzen, die eigentlich als giftig bekannt sind: Nikotin und Koffein. Wissenschaftliche Untersuchungen der Universität Haifa in Israel haben nun ergeben, dass Bienen solchen Nektar bevorzugen, der eine geringe Konzentration an Nikotin oder Koffein enthält.

Nikotin ist in Pflanzennektar, vor allem in Tabakpflanzen, in einer Konzentration von bis zu 2,5 Milligramm pro Liter enthalten. Koffein findet sich sogar in Konzentrationen von 11 bis 17,5 Milligramm pro Liter – meist in Zitruspflanzen. In Grapefruitpflanzen beträgt der Gehalt sogar 94,2 Milligramm. Nun vermuten die Wissenschaftler eine evolutionäre „Absicht“ hinter dem Merkmal von Pflanzen, um deren Bestäuber, nämlich die Bienen abhängig von deren Nektar zu machen.

In ihren Versuchen boten Sie Bienen künstlichen Nektar mit verschiedenen Konzentrationen an – und im Vergleich dazu eine reine Zuckerlösung. Die Ergebnisse zeigten, dass die Bienen den präparierten Nektar deutlich gegenüber der reinen Zuckerlösung vorzogen. Die „beliebteste“ Konzentration war dieselbe, welche auch natürlicherweise in den Pflanzen vorkommt. Dennoch bleibe es schwierig sicher nachzuweisen, dass dieser Effekt Bestandteil des evolutionären Prozesses ist, um die Bestäubung durch Bienen effizienter zu machen. Vermutet wird, dass solche Pflanzen in der Evolution am besten überlebt haben, die das richtige Level dieser anziehenden Substanzen produzieren, um Bienen anzuziehen, statt diese abzuschrecken. Ob es über die reine Anziehungskraft tatsächlich einen Mechanismus der Abhängigkeit im Naturreich gibt, sollen nun weitere Untersuchungen zeigen.

Quelle: aid

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